Eine Branche, die wie der Fruchthandel selbst seit Jahren in einem starken Wandel begriffen ist, könnte sich für ihre Jahresversammmlung wohl kaum einen symbolträchtigeren Ort aussuchen als das ‚Revier‘. Der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV) tagte in diesem Jahr in der Zeche Zollverein in Essen, einem der Wahrzeichen des Ruhrgebietes schlechthin, das stellvetretend für die gesamte Region im Spannungsfeld von Tradition und Moderne steht.
Essens Oberbürgermeisterin Julia Jacob hieß die Fruchthandelsbranche am 4. Juni ganz herzlich im Oktagon auf dem Zechengelände willkommen und verwies dabei auch auf den hohen Stellenwert, den gesunde Ernährung, insbesondere Schulernährung, in der größten Stadt des Ruhrgebiets genießt. „Sie als Branche sorgen ja erst dafür, dass die Bevölkerung das ganze Jahr über mit frischem Obst und Gemüse versorgt wird. Dies ist angesichts der vielen Herausforderungen, die es auf allen Stufen der Lieferkette gibt, eine echte Mammutaufgabe, die sie tagtäglich leisten“, sagte die Oberbürgermeisterin. Selbstverständlich sei die Stadt beim EU-Schulobstprogramm mit dabei, so Julia Jacob weiter: „Jede Schülerin und jeder Schüler der 1. bis 4. Klasse erhält mehrmals pro Woche eine kostenlose Portion Obst und Gemüse. Denn leider ist es nicht mehr selbstverständlich, Obst und Gemüse konsequent in die Ernährung zu intergrieren und sich gesund zu ernähren. Unsere Schulen arbeiten konsequent daran, dass sich dies ändert.“
Trauer & Dank
DFHV-Präsident Dieter Krauß und DFHV-Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger umrissen im inoffiziellen Teil der Jahrestagung, in dem auch das Präsidium und die Geschäftsführung für das Jahr 2023 entlastet wurden, zunächst die geleisteten Tätigkeiten und die zukünftigen Aufgaben und inhaltlichen Zielsetzungen des Verbandes. Vor allem beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und bei der geplanten EU-Verpackungs- und Verpackaungsabfallverordnung (PPWR) werde man noch einen intensiven Dialog führen müssen. Dieter Krauß erinnerte im Rahmen einer Gedenkminute an den im vergangenen Jahr viel zu früh verstorbenen, langjährigen Geschäftsführer der Elbe-Obst Vertriebsgesellschaft, Frank Döscher. Döscher habe nicht nur die Interessen der Erzeuger und Vermarkter von Elbe-Obst in seiner „ausgleichenden und kommunikativen Art ambitioniert und erfolgreich vertreten.“ Er sei auch für den DFHV stets ein wichtiger und kompetenter Ansprechpartner gewesen, so Krauß.
Etwas wehmütig, aber gleichzeitig voller Dankbarkeit, würdigte DFHV-Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger die langjährige Leistung von Susanne König innerhalb des Verbandes, die demnächst in den Ruhestand eintritt. Ohne sie hätte es die erfolgreiche Bildungsplattform des DFHV, das FrischeSeminar, nicht gegeben. „Ich möchte mich beim Präsidium, bei der Geschäftsführung und beim ganzen Team für das auch in hektischen Zeiten entgegengebrachte Vertrauen ganz herzlich bedanken. Es hat ein Leben vor dem FrischeSeminar gegeben und es wird für mich auch eines danach geben“, sagte Susanne König.
Traditionell werden auf der DFHV-Jahresversammlung auch immer gesellschafts- und branchenrelevante Themen verhandelt. Nachdem auf der letztjährigen DFHV-Jahrestagung in Hamburg der weltweite Drogenschmuggel breiten Raum eingenommen hatte, stand diesmal das Thema „Social Engineering“ und die Gefahren, denen sich Unternehmen zunehmend durch kriminelle Anwendung von Künstlicher Intelligenz gegenübersehen, um menschliche Schwachstellen auszunutzen, im Mittelpunkt.
Bitte lesen Sie den ausführlichen Bericht demnächst im Fruchthandel Magazin.