Im vergangenen Jahr ging der reale (preisbereinigte) Umsatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel gegenüber dem entsprechenden Vorjahr um 3,9 % zurück. Dies geht aus vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.
Seit dem coronabedingten Rekordzuwachs von 5,4 % im Jahr 2020 sanken, so informieren die Statistiker, die realen Umsätze in den folgenden drei Jahren kontinuierlich (2021: -1,6 %; 2022: -4,6 %). Im Gegensatz hierzu sei der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 gestiegen und damit im zweiten Jahr in Folge deutlich (2022: +5,5 %). Als Ursache für den realen Rückgang bei gleichzeitig nominalem Umsatzanstieg nennt Destatis die stark gestiegenen Nahrungsmittelpreise (+12,4 % im Jahresdurchschnitt 2023 zum Vorjahr). „Die Auswirkungen des höheren Preisniveaus für Nahrungsmittel werden insbesondere im langfristigen Vergleich deutlich: So war der reale Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Jahr 2023 um 5,0 % niedriger als im Vor-Corona-Jahr 2019, wohingegen der nominale Umsatz um 21,4 % höher war“, heißt es.
Der gesamte Einzelhandel in Deutschland habe 2023 real 3,3 % weniger Umsatz und nominal 2,3 % mehr Umsatz erwirtschaftet als 2022. Das erste vorliegende reale Jahresergebnis liege damit leicht unter der am 5. Januar 2024 veröffentlichten Schätzung. Im Vergleich zu 2021, als der bisher höchste Umsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt wurde, sei der reale Jahresumsatz 2023 um 3,9 % gesunken. Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hatbe der deutsche Einzelhandel, u.a. getragen durch den Internet- und Versandhandel, einen hohen realen Umsatzzuwachs von 4,8 % erzielt, 2021 sei der Umsatz nochmals um real 0,6 % gestiegen. Dagegen war laut Destatis die reale Umsatzentwicklung 2022 (-0,7 %) und 2023 (-3,3 %) rückläufig. Damit läge der reale Jahresumsatz im Einzelhandel 2023 noch 1,3 % über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019.