Der von der EU-Kommission vorgesehene ganzheitliche Ansatz versuche, so viele Elemente im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt wie möglich anzugehen, aber die Reflexion über die sozioökonomischen Folgen der verschiedenen Ziele fehlten eindeutig.
So werde die Nutzung von 10 % der landwirtschaftlichen Flächen unter nichtproduktiven Elementen zu Ertrags- und Einkommensverlusten für die Landwirte führen und deren Fähigkeit verringern, auf den Markt oder auf Engpässe zu reagieren, die durch ungünstige Klimabedingungen und die steigende globale Nachfrage verursacht werden. Die Kommission solle sich stattdessen auf Win-Win-Lösungen konzentrieren, die Anreize schaffen und die Annahme von Maßnahmen fördern, die produktiv sind und gleichzeitig zur biologischen Vielfalt beitragen.
Auch sei eine ökologische Nutzung von mindestens 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU zweifelhaft, da die Strategie nicht auf die Tatsache eingehe, dass die Erträge aus ökologischer Produktion nach globalen Durchschnittswerten in der Regel um 25 % niedriger sind als die konventionellen Erträge. Die Landwirte würden sich nur dann auf den komplexen Prozess der Umstellung auf den ökologischen Landbau einlassen, wenn sie langfristig Nutzen aus dem Markt ziehen könnten.
Zudem wiesen Copa und Cogeca daraufhin, dass die erhebliche Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln zu einer erheblichen Senkung der Erträge führten. Ohne diese Mittel seien die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe bedroht. Der Entwurf der Strategie gehe weder auf diese potenziellen Folgen ein, noch erwähne er, dass die Bauern in diesem Fall Zugang zu einem angemessenen Instrumentarium an sicheren, wirksamen und erschwinglichen Alternativen sowie Zugang zu den neuesten Erkenntnissen, Technologien und den besten Beratungsdiensten benötigten. Statt an theoretischen Zielen müsse deswegen an konkreten Lösungen gearbeitet werden.