Während des Cogeca Wirtschaftsforums stand neben der Dynamik des Biomarktes die Frage im Fokus, wie die Agrar- und Lebensmittelgenossenschaften höhere Produktionskapazitäten bereitstellen können, um der ständig wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.
Helga Willer von FIBL betonte die Vorreiterrolle Europas in der ökologischen Produktion. „Die Zahl der Bioproduzenten ist in der EU um 9,7 % auf fast 300.000 Landwirte gestiegen. Auch die ökologischen Vermarktungswege entwickeln sich schnell, und die Genossenschaften spielen eine führende Rolle bei der Erleichterung des Übergangs vom konventionellen zum ökologischen Landbau und bei der Entwicklung innovativer Produkte als Reaktion auf die Nachfrage.“
Für Thomas Magnusson, Präsident von Cogeca spielen „Die Agrar-Lebensmittelgenossenschaften eine Schlüsselrolle für die Unterstützung der Landwirte bei der Vermarktung ihrer Produkte und der bei der Wertschöpfung in der Lebensmittelversorgungskette. Die Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen für Bioprodukte sind noch unterentwickelt, und die Schaffung und Entwicklung professioneller, gut funktionierender und wettbewerbsfähiger Verarbeitungs- und Vertriebsstrukturen, die von Erzeugern und ihren Genossenschaften betrieben werden, muss von der GAP begrüßt und unterstützt werden.“
Obwohl die ökologischen Erzeuger zwischen 2012 und 2016 weniger Unternehmensinsolvenzen verzeichneten als der übrige Agrar- und Ernährungssektor, hoben die Teilnehmer des Forums Herausforderungen innerhalb der Agrar- und Lebensmittelkette hervor. Da der Lebensmitteleinzelhandel inzwischen die höchsten Bio-Umsätze in Europa erziele, könne das Risiko einer zunehmenden Abhängigkeit der Bioakteure steigen, was zu Preisdruck auf die Landwirte führen könne. Zudem seien im Biolandbau noch einige Veränderungen notwendig, um die Erträge zu steigern, Innovationen wie Sensoren für Precision Farming zu nutzen, Marktdatenerfassungssysteme aufzubauen und die Logistik zu vereinfachen.