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Mitglieder von Copa Cogeca analysierten beim Präsidentschaftstreffen die ukrainische, europäische und weltweite Situation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und tauschten sich mit Mariia Didukh, Direktorin des ukrainischen Nationalen Agrarforums (UNAF), aus. Didukh hob bei dem Treffen hervor, dass die Ukraine vor dem Krieg den Nahrungsmittelverbrauch von über 400 Mio Menschen weltweit deckte.

'Die europäische Landwirtschaft unterstützt die Vorschläge der Kommission, die Versorgung sowohl in der Ukraine als auch in der EU neu zu organisieren. Die EU-Lebensmittelstandards, insbesondere die Sicherheitsstandards, müssen eingehalten werden. Wir werden ihre Umsetzung überwachen, um Marktstörungen zu vermeiden“, betonte Ramon Armengol, Präsident von Cogeca. Maximo Torero, Chefökonom der FAO, wies auf den zu erwartenden erheblichen Anstieg der Lebensmittelpreise weltweit hin, der eng mit höheren Preisen für landwirtschaftliche Betriebsmittel zusammenhänge. Dies habe den von António Guterres angesprochenen 'Orkan der Hungersnot' auf globaler Ebene sowie die Aussage des IWF, der befürchteten 'Lebensmittelunruhen' in Afrika widergespiegelt. Torero habe bestätigt, dass Europa keine Nahrungsmittelknappheit zu befürchten habe, es aber für benachteiligte europäische Bürger aufgrund der steigenden Preise mit Sicherheit ein Problem der Zugänglichkeit geben werde. Diese Entwicklung sehe auch Copa Cogeca.

Mehr denn je, so Copa Cogeca, sollte die EU ihre Landwirte unterstützen und einen konstruktiven Dialog mit ihnen führen. Die Äußerungen des Exekutivvizepräsidenten Frans Timmermans, die auf Fake News aus den sozialen Medien beruhen, seien sehr schlecht aufgenommen worden. Christiane Lambert, Präsidentin von Copa, sagte: 'Unsere Position ist klar: Weder dramatisieren noch bagatellisieren wir die Situation! Die Äußerungen von Vizepräsident Frans Timmermans sind in zweierlei Hinsicht problematisch: Copa Cogeca stellt sich nicht gegen Landwirtschaft und Umwelt, die Landwirte wissen, wie sie besser und nachhaltiger produzieren können. Die Nahrungsmittelketten werden in den am stärksten abhängigen Ländern der Welt zusammenbrechen, und Europa darf in diesem Zusammenhang nicht egoistisch und nach innen gerichtet sein.'