Während einer Konferenz am 3. Juli in Brüssel forderten die Verbände eine Klärung des rechtlichen Status von Mutagenese-Techniken in der EU. Eine europäische Strategie für die Entwicklung des Gen-Editing sei notwendig, damit sich das Agrarmodell sowohl an die Auswirkungen des Klimawandels als auch an den harten internationalen Wettbewerb anpassen kann.
Laut Thor Gunnar Kofoed, Vorsitzender der Copa Cogeca Arbeitsgruppe Saatgut, hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom vergangenen Jahr bereits schwerwiegende Auswirkungen auf die Produktionsstrategie der europäischen Züchter. „Forschungsprogramme zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten wurden eingestellt und Forschungszentren für Pflanzenzucht haben damit begonnen, ihre Anlagen in Länder außerhalb der EU zu verlagern. Diese Situation sollte allen Sorgen bereiten, denn der Verlust unserer agrarwissenschaftlichen Werkzeuge und Fähigkeiten bedeutet den Verlust unserer Fähigkeit, eine europäische Lösung für die übergreifende Herausforderungen dieses Jahrhunderts vorzulegen.“
Eine fallweise Klärung des Rechtsstatus dieser Techniken sei dringend geboten, da die EU sonst nicht in der Lage sei, ihre hohen Produktionsstandards einzuhalten und die Ernährungssicherheit für ihre Bevölkerung gefährdet sei.