Copa-Cogeca_6d4faa.jpg

Das Europäische Parlament hat mit großer Mehrheit (447 Stimmen bei 142 Gegenstimmen und 31 Enthaltungen) den von Marlene Mortler (EVP, DE) vorgelegten Bericht über 'Ernährungssicherheit und die langfristige Widerstandsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft' angenommen. In diesem umfassenden Text wird die Doktrin des Parlaments zu landwirtschaftlichen Fragen dargelegt, die auf den Lehren aus den jüngsten Krisen beruht. Copa Cogeca unterstützt diesen Bericht voll und ganz, der eine klare, pragmatische und innovative Vision aufzeigt, innerhalb derer die Landwirtschaft arbeiten kann. „Wir fordern nun das Europäische Parlament auf, bei den anstehenden Abstimmungen über landwirtschaftliche Themen konsequent zu sein.“

Der Bericht gehe auf alle wesentlichen Probleme ein, mit denen die Landwirte konfrontiert seien, und stelle gleichzeitig ehrgeizige und positive politische Initiativen vor, die nicht in den Strategien der Europäischen Kommission enthalten seien, wie z.B. die Farm to Fork-Strategie. „Wir begrüßen die Betonung des Generationswechsels, die Grundsätze einer europäischen Strategie zu diesem Thema und den Fokus auf Innovation. Gleiches gilt für die Fragen der neuen Anbautechniken, der Düngemittel- und Bewässerungsstrategie, des Eiweißplans und der Rolle der Tierhaltung“, heißt es weiter.

Der Mortler-Bericht geht auf weitere grundlegende Fragen ein. Erstens die Notwendigkeit, eine widerstandsfähige, transparente und gerechtere Lebensmittelkette für die Landwirte zu gewährleisten, zweitens die Frage der Kohärenz der europäischen Ambitionen in Bezug auf die Agrarwende angesichts der mangelnden Finanzierung des Green Deal für die Landwirtschaft im derzeitigen Haushaltsrahmen. Drittens die Kohärenz der Initiativen des Grünen Deals für die Landwirtschaft mit der Handelspolitik der Europäischen Union.
Für Copa Cogeca vervollständige Mortlers Bericht die Unzulänglichkeiten und blinden Flecken des Green Deal für die Landwirtschaft und schlage einen kohärenteren und nachhaltigeren Rahmen für den europäischen Agrarsektor vor, der sich auch auf Lösungen für Landwirte konzentriere, um den Übergang zu ermöglichen. Es stelle sich nun die Frage nach der Kohärenz der Position des Europäischen Parlaments in einer Zeit, in der die Europäische Kommission versuche, Vorschläge durchzusetzen, die entscheidende Auswirkungen auf die Zukunft der Landwirtschaft in Europa haben könnten, seien es ihre Vorschläge zur Renaturierung (NRL), zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) oder zur Richtlinie über Industrieemissionen (IED).