Der italienische Bauernverband hat anlässlich des Earth Day am 21. April kreative Ideen italienischer Jugendliche und jungen Erwachsenen mit dem „Green Oscar“ ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbs war es, „revolutionäre Innovationen“ zu fördern, mit denen die Selbstversorgung des Landes auch in Krisenzeiten gewährleistet werden könne, so Coldiretti in einer Mitteilung.
Ein Auszug der prämierten Projekte:
Nilo Sori (Emilia Romagna) stellte sein Anbauset für Microgreens, Salate und Kräuter in der Verbindung mit einer Möglichkeit zur digitalen Überwachung der wichtigsten Parameter (Licht, Wasserverbrauch, Temperatur) vor, wodurch Verbraucher zu Hause selbst zum Gärtner werden können.
Aus Apulien stammt die Idee von Valentino Russo, Algen als Dünger zu nutzen. Dafür werden sie im Labor befruchtet, dann im Meer in der Nähe von Fisch- und Muschelzuchtstationen ausgesetzt, wo sie CO2 absorbieren. Später werden sie wieder eingesammelt und im Fermenter zu Biostimulanzien für die Landwirtschaft umgewandelt – das soll die Meere reinigen und die Ernte nachhaltiger gestalten.
Ein Projekt aus Kalabrien von Antonio Lancellotta zum Thema „Ökologischer Übergang“ setzt Fotovoltaik-Zellen auf Gewächshäusern ein. Darüber wird u.a. die Bewässerung der Pflanzen gesteuert, die wiederum die Temperatur der Kollektoren senken und die Energieerzeugung effizienter werden lassen. So habe er in Versuchen 18 MW Energie erzeugt, ohne landwirtschaftliche Flächen für die Solarenergie aufgeben zu müssen.
Auch die Landwirtschaft 4.0 hat Einzug in die eingereichten Innovationen gehalten. Donato Gentile aus der Region Basilikata hat Satelliten zur Beobachtung von Weinbergen eingesetzt, die durch die gesammelten Daten zum Klima und Rebenwachstum die Winzer bei Entscheidungen zur Bewässerung, zum Schnitt und zum richtigen Düngezeitpunkt unterstützen sollen. Die so entstehende Datenbank soll Jahr für Jahr präzisere Unterstützung bieten und somit auch den Wasserverbrauch senken sowie effizienter vor Schädlingen schützen.
Unter den weiteren Preisträgern sind z.B. ein integrativer Bauernhof, der nicht nur Landwirtschaft betreibt, sondern auch als Lebensmittelpunkt und Zufluchtsort dienen soll oder die Nutzung von Wasserzierpflanzen zur nachhaltigen Teichreinigung