Die CMA CGM-Gruppe übernimmt die CMA CGM MERMAID, das erste Schiff einer Serie von zehn neuen, mit Flüssigerdgas (LNG) betriebenen 2.000-TEU-Containerschiffen, die nach und nach im Mittelmeerraum und in Nordeuropa eingesetzt werden sollen, so das Unternehmen.
Diese neuen Containerschiffe mit einem originellen Design, das die Energieeffizienz und die Umweltverträglichkeit verbessern soll, wird die CMA CGM-Flotte von rund 620 Schiffen ergänzen, von denen mehr als 30 bereits mit alternativen Energien betrieben werden. Diese Schiffe werden bis zu -20 % CO2 im Vergleich zu einem Schiff ähnlicher Größe ausstoßen, das mit konventionellem Seekraftstoff (sehr schwefelarmes Öl) betrieben wird.
Diese Auslieferung ist Teil des Flottenerneuerungsprogramms von CMA CGM, in das die Gruppe mehr als 15 Mrd US-Dollar investiert hat. Sie bringe die Gruppe ihrem Ziel, bis 2050 kohlenstofffrei zu sein, einen Schritt näher. Bis 2028 werden fast 120 Schiffe mit kohlenstoffarmen Energien betrieben werden.
Diese Schiffe, die sich in ihrer Linienführung und Architektur von herkömmlichen Containerschiffen unterscheiden, wurden in enger Zusammenarbeit mit Chantiers de l’Atlantique, einem französischen Unternehmen mit Sitz in Saint-Nazaire, entwickelt, das weltweit für sein Know-how im Schiffsdesign und -bau bekannt ist.
Das dänische Ingenieurbüro Odense Marine Technique (OMT) setzte das Konzept in einen industriellen Prototyp um. Mit dem Bau der Schiffe betraute CMA CGM die Hyundai Mipo Dockyard (HMD) in Südkorea. Die Werft, die in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit weltweit führend sei, beherrsche jede Phase der Montage von Containerschiffen.
GTT, ein französisches Unternehmen und Experte für Technologien für den Seetransport und die Lagerung von verflüssigtem Erdgas, habe eng mit dem Projekt zusammengearbeitet, um die Gaskette und den Lagertank mit einer Gesamtkapazität von 1.053 m3 zu entwerfen und zu konzipieren.
Diese enge Zusammenarbeit zwischen dem Schiffseigner, dem Ingenieurbüro, dem Ausrüstungslieferanten und dem weltbekannten Hersteller habe eine konkrete Antwort auf die Notwendigkeit von Innovationen in der Schiffsarchitektur gegeben und ein neues Modell von Containerschiffen hervorgebracht, das sich durch eine tiefgreifende Erneuerung auszeichne.
In dem Bestreben, die Energieeffizienz in allen Bereichen zu optimieren, beschloss CMA CGM, die Größe dieser neuen Schiffsserie anzupassen. Eines der ursprünglichen Merkmale des Designs sei das Verhältnis von 204,29 m Länge zu 29,6 m Breite, um die hydrodynamischen und aerodynamischen Leistungen der Schiffe zu verbessern. Sie seien auch die ersten Schiffe der CMA CGM-Flotte mit Aufbauten im vorderen Bereich. Dadurch, dass die Brücke und die Unterkünfte vorne platziert seien, wird eine bessere aerodynamische Leistung und eine höhere Ladekapazität im Vergleich zu einer herkömmlichen Architektur gewährleistet. Ein neuer, fast umgedrehter gerader Bug mit integrierter Bugwölbung biete ebenfalls eine bessere hydrodynamische Leistung, um den Treibstoffverbrauch um 15 % pro Fahrt zu senken.
Die Schiffe werden mit LNG angetrieben, einer Energiequelle mit geringerem Kohlenstoffausstoß als herkömmlicher Kraftstoff, der die Schwefeloxidemissionen um 99 %, die Stickoxidemissionen um 92 % und die Feinstaubemissionen um 91 % reduziert. Das auf -161 °C gekühlte LNG treibt einen MAN-Motor mit einer Leistung von 12 Megawatt an. Diese Dual-Fuel-Schiffe können auch Biogas (-67 % CO2-Äquivalent) transportieren, das aus Bioabfall gewonnen wird, und sind auf E-Methan (-85 % CO2-Äquivalent) umrüstbar, das aus dekarbonisiertem Wasserstoff gewonnen wird.
Die zehn neuen Containerschiffe werden außerdem mit einem an die Hauptantriebsmaschine gekoppelten Generator ausgestattet sein, der auf See die für die Stromversorgung der elektrischen Anlagen an Bord erforderliche Energie liefert. Die letzte herausragende Innovation dieser neuen Generation von Containerschiffen sei eine der leistungsstärksten Brennstoffzellen an Bord eines Schiffes. Sie soll auf dem letzten Schiff der Serie installiert werden, das im Januar 2025 ausgeliefert werden soll. Da die Brennstoffzelle mit Wasserstoff betrieben wird und eine Energiekapazität von 1 MW hat, wird das Schiff im Liegezustand keinerlei Emissionen aufweisen.
Die Schiffe seien mit zahlreichen Technologien zur Maximierung der Energieeffizienz und der Umweltleistung ausgestattet und bieten der Besatzung mit ihren modernen Innenräumen und Kabinen mehr Komfort und Behaglichkeit.
Die zehn neuen Schiffe, die zwischen Februar 2024 und Januar 2025 nach und nach ausgeliefert werden, befördern Güter auf kurzen Strecken, hauptsächlich in Nordeuropa und im Mittelmeerraum. Zwischen April und Juli werden sechs Schiffe der Serie in die Intra-Nordeuropa-Linie aufgenommen, um von den Drehkreuzen Hamburg und Bremerhaven aus die baltischen und skandinavischen Häfen zu bedienen. Vier weitere Schiffe werden zwischen Ende September und Ende November auf der Intra-Mittelmeerlinie eingesetzt. Diese Schiffe können 45-Fuß-Container befördern, die auf Anhänger verladen werden können, und stellen eine energieeffizientere Alternative zum Straßentransport in Europa und im Mittelmeerraum dar.