Die Agrargenossenschaften von Castellón befinden sich in einem tiefgreifenden Umbruch. Neben der Auflösung einiger Firmen während und nach der vergangenen Wirtschaftskrise verzeichnet der Sektor nun aber auch Prozesse zur Schaffung von Synergien, die allerdings noch in den Kinderschuhen stecken. Der neueste Beweis dafür sind die Vereinbarungen für eine Zusammenarbeit zwischen den Citrus-Cooperativen San Alfonso in Betxi und Agroal in Alquerías del Niño Perdido, beide in Castellón.
Nach regionalen Pressemeldungen begann der Prozess bereits in der vergangenen Kampagne. Nun haben sich die Unternehmen für eine Umsetzung der Pläne entschieden, um stabile Konditionen für die nächsten fünf Jahre zu schaffen. Obwohl es sich nicht um eine Fusion handelt, übernimmt San Alfonso die Kontrolle der gesamten Produktions- und Verwaltungskette von Agroal, vom Anbau, über die Vermarktung bis hin zum Einkauf. Ziel ist laut Agroal, die Kräfte für Verhandlungen und günstigeren Einkauf zu bündeln, um Kapazitäten für die Belieferung der großen spanischen, europäischen und internationalen LEH-Ketten zu bilden. Branchenkenner sprechen davon, dass sich die Landwirtschaft an einem Scheideweg befinde, bei dem nur der überlebe, der die richtige Kostenstruktur hätte.
San Alfonso und Agroal haben beschlossen, beide Unternehmen vorerst zu erhalten und nicht zu fusionieren. Jedoch wird diese Option nicht ausgeschlossen, da man nicht wisse, was in Zukunft geschehen könnte.
San Alfonso ist die größte Citrus-Genossenschaft in der Provinz Castellón und die drittgrößte im Land Valencia. Agroal liegt in Castellón im Ranking auf dem fünften Platz. Für die vor kurzem begonnene Saison 2018/19 ist die gemeinsame Vermarktung von 110 Mio kg Citrusfrüchten geplant. Der Umsatz beider Unternehmen liegt insgesamt bei jährlich ca. 70 Mio Euro. c.s.