Gemeinsam mit neun Partnern hat C.A.R.M.E.N. e.V. von Dezember 2020 bis Februar 2022 das Modellprojekt „Praxistest Bio-Beutel – Kreislaufwirtschaft mit kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln“ durchgeführt.
Im Projekt wurde die Mehrfachnutzung von biobasierten, kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln als Serviceverpackung und Frischhaltebeutel von Lebensmitteln sowie als Sammelbeutel für organische Küchenabfälle zur Entsorgung in der Biotonne in der Praxis getestet: vom Straubinger Lebensmittelhandel, über die Verbraucherinnen und Verbraucher bis hin zur Abfallwirtschaft. Um die Praxistauglichkeit der Beutel auch in der Kompostierung nachzuweisen, wurden umfangreiche Bioabfall- und Kompostanalysen durchgeführt. Edmund Langer, Geschäftsführer C.A.R.M.E.N. e.V.: „Das Modellprojekt zeigt beispielhaft, wie nachhaltige, biobasierte Kreislaufwirtschaft funktionieren kann.“
Die durchgeführten Verbraucherumfragen zeigten, dass der Bio-Beutel sowohl als nachhaltige Alternative zu konventionellen Obst- und Gemüsebeuteln wahrgenommen wird als auch die Bereitschaft zur Bioabfallsammlung in den Haushalten steigert. Zwei Drittel der Befragten gaben an, den Beutel nach dem Einkauf auch für die Sammlung von Bioabfällen genutzt zu haben.
Hervorragende Kompostqualität in Straubing – Keine Beeinträchtigung durch Bio-Beutel
Neben dem Verbraucherverhalten untersuchten die Forscher im Praxistest die Kompostierbarkeit des Bio-Beutels. Die Analysen zeigten, dass sich die nachhaltigen Beutel in der industriellen Kompostierungsanlage nach wenigen Wochen vollständig zersetzen und der dabei gewonnene Kompost weiterhin von sehr guter Qualität ist. Dieses Ergebnis ist insofern bedeutend, weil konventionelle Obst- und Gemüsebeutel die Kompostqualität mindern, wenn sie irrtümlich zur Sammlung von Bioabfall eingesetzt werden und so zum Eintrag von Mikroplastik in landwirtschaftliche Böden führen können.