Lebensmittelabfälle und -verluste lassen sich auf ganz unterschiedliche Weise reduzieren. Das zeigen die vielen Praxisbeispiele bundesweit.
Ob neue Produktideen, Startups oder Vereine – die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft stellt 130 Best-Practice-Beispiele vor. Nun sind vier neue Projekte dazugekommen, wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) mitteilte.
In guter Gemeinschaft Obst ernten und verarbeiten – das bietet das Projekt „Lasst uns nicht hängen!“. Die vielen Bäume und Streuobstwiesen in der Region Zittau, die aus verschiedensten Gründen nicht mehr bewirtschaftet und geerntet werden, bieten wunderbare Früchte. Diese wieder zu ernten und zu verarbeiten, trägt zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung bei. Daraus, heißt es, werde eine tolle Gemeinschaftsaktion, bei der sich Interessierte in verschiedenen Aufgabenbereichen beteiligen könnten.
Für mehr Wertschätzung von bereits produzierten Lebensmitteln setzt sich „Obst-Verbindet“ ein. Durch die direkte Zusammenarbeit von Erzeugung bis Großhandel werden Waren gerettet und zurück in den Kreislauf gebracht. Es werden tagtäglich tonnenweise Lebensmittel entsorgt, die erst gar nicht den Weg in den europäischen Einzelhandel schaffen. Gründe dafür sind unter anderem landwirtschaftliche Überschussproduktion, dass die Ware nicht der Norm entspricht (zu klein, zu groß, unförmig oder mit „Schönheitsfehlern“ versehen), kurzes oder überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum, Saisonartikel, Produktionsfehler oder ähnliches.
Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Hamburg hat in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften den „Hamburger Dialog gegen Lebensmittelverschwendung“ ins Leben gerufen. Ziel ist der interdisziplinäre fachliche Austausch und die enge Vernetzung von Wissenschaft und Praxis.
Lebensmittelverschwendung reduzieren, Nachhaltigkeit stärken: Darum geht es in der Initiative „aufgefangen“. Hier bündeln Hamburger Betriebe, Organisationen, Institutionen und die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz ihr Engagement. Die Initiative „aufgefangen“ vernetzt und gibt Tipps. Durch die entstandenen Kooperationen erhält bspw. die Hamburger Tafel Lebensmittel, die sonst etwa aufgrund von Transportschäden vernichtet worden wären.