Nach langjährigen Handelsbarrieren soll der chinesische Markt für einige deutsche Agrarprodukte geöffnet werden. Während seines Besuchs in der Volksrepublik China erzielte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, bedeutende Fortschritte für den deutschen Agrarmarkt. In Anwesenheit von Minister Yu Jianhua von der Hauptzolladministration der Volksrepublik China wurden zwei gemeinsame Erklärungen unterzeichnet. Diese betrafen u.a. den Export von Äpfeln aus Deutschland.
Auf Anfrage des Fruchthandel Magazins schaut der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse e.V. (BVEO) Dr. Christian Weseloh positiv auf die Ergebnisse des China-Besuchs, genaue Rahmenbedingungen für den Export deutscher Äpfel müssten jedoch noch geklärt werden:
„Nachdem wir das Marktöffnungsverfahren mit einer Interessensbekundung seitens der in der BVEO organisierten Apfelwirtschaft vor mehreren Jahren initiiert hatten, haben wir gestern mit großem Interesse die Nachrichten und die Meldung der DPA verfolgt, dass die Gespräche des Bundeskanzlers Scholz in China neben anderem dazu geführt haben, dass das Einfuhrverbot von deutschen Äpfeln aufgehoben wird. Heute ist bereits auf der Internetseite des Landwirtschaftsministeriums zu lesen, dass eine Vereinbarung über phytosanitäre Anforderungen für den Export von frischen Äpfeln aus Deutschland nach China geschlossen wurde. Hierüber freuen wir uns als BVEO sehr. Allerdings wissen wir aus anderen Marktöffnungsverfahren, dass es die Vorgaben der Einfuhrbedingungen sind, die darüber entscheiden, ob es zu einem für beide Seiten gewinnbringenden Export bzw. Import kommen wird. Diese phytosanitären Rahmenbedingungen liegen der BVEO nicht vor. Wir haben diese bereits im Bundeslandwirtschaftsministerium angefragt.
Zudem gilt es auch zu beachten, dass in der BMEL Pressemeldung angekündigt wird, dass noch in diesem Jahr ein technischer Besuch chinesischer Sachverständiger in deutschen Apfelanbaugebieten durchgeführt wird. Diesen gilt es zu planen und möglichst schnell durchzuführen.”