Die EU-Kommission hat ihre Vision für die Zukunft der Landwirtschaft veröffentlicht. Darin beschreibt sie Ansätze, um im Spannungsfeld zwischen Ernährungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und den zu erbringenden Beitrag für Umwelt- und Klimaschutz Wege für einen tragfähigen Interessensausgleich zu schaffen, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

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Faire Preise und Marktbedingungen, eine angemessene Honorierung für Umweltleistungen, weniger Bürokratie und gute Rahmenbedingungen für langfristige Investitionen sollen nicht nur die Bedingungen für die heutigen Landwirtinnen und Landwirte verbessern, sondern auch eine Perspektive für den Generationenwechsel schaffen. Mit Blick auf die Weiterentwicklung der Europäischen Agrarpolitik verfolgt die Kommission eine gezieltere Einkommensgrundstützung, bringt Kappung und Degression erneut in die Diskussion und möchte Förderansätze für ökologische Leistungen stärken und im Gegenzug die Konditionalität vereinfachen - das sind Ansätze, die auch die Bundesregierung bereits in die Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2027 eingebracht hat. 

Dazu erklärt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Unsere europäischen Landwirtinnen und Landwirte decken uns Tag für Tag den Tisch mit hochwertigen Lebensmitteln – eine Leistung, hinter der harte Arbeit und viel Leidenschaft steckt. Gleichzeitig können nur gemeinsam mit der Landwirtschaft als Partner gesellschaftlichen Ziele wie der Schutz von Klima, Umwelt und Natur erreicht werden.

Ernährungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz sind kein Entweder-oder. Es ist gut, dass die EU-Kommission in diesem Spannungsfeld einen tragfähigen Interessensausgleich schaffen will. Nachhaltige Landwirtschaft beginnt mit fairer Bezahlung und guten Markbedingungen. Und vor allem sind mehr Zeit für die Arbeit auf dem Feld und im Stall statt am Schreibtisch sowie Raum für langfristige Investitionen Grundvoraussetzung, damit die nachwachsende Generation noch Lust hat, den Hof zu übernehmen.

Für die künftige GAP verfolgt die Kommission Ansätze, die wir bereits in Brüssel in die Diskussion eingebracht haben. Zentral ist, dass ökologische Leistungen sich lohnen – sie müssen direkt im Einkommen ankommen. 

Der Strategiedialog, der der Vision zur Zukunft der Landwirtschaft im vergangenen Jahr vorausgegangen ist, zeigt, dass ein fairer Ausgleich zwischen Landwirtschaft und Umwelt möglich ist – Nutzen und Schützen müssen Hand in Hand gehen, um Klima- und Umweltziele sowie wirtschaftliche Tragfähigkeit gleichermaßen zu sichern. Darauf wird es ankommen. Deshalb begrüße ich ausdrücklich, dass die Vision der EU-Kommission Vertrauensbildung und Dialog als Grundprinzipien verankert, wie sie auch im deutschen Vorbild – der Zukunftskommission Landwirtschaft – gelebt wurden.

Wir werden uns dafür einsetzen, die Vorschläge in der Vision in praxistaugliche Maßnahmen zu übersetzen, unseren Betrieben Verlässlichkeit und eine klare Perspektive zu geben und Wertschöpfung in ländlichen Regionen zu sichern.“