Seit dem Wochenende werden in Brandenburg wieder Aroniabeeren geerntet. Die Ernte fällt in diesem Jahr aber schlechter aus als im vergangenen Jahr, wie Christoph Frehn von Brandenburgs größtem Aronia-Anbaugebiet in Schöneiche (Dahme-Spreewald) dem rbb gegenüber mitteilte. Zudem sei der Absatz nicht mehr so gut, wie in der Vergangenheit.
'In der jetzigen Situation wird das mit der Aronia rückläufig werden, denn der Absatz bei den Hauptabnehmern ist deutlich zurückgegangen in den letzten vier Monaten', so Frehn. Er sieht die Gründe dafür in den aktuellen Krisen, weshalb die Leute sparsamer seien. Die Ernte sei außerdem schlecht ausgefallen. Das liege aber auch daran, dass im letzten Jahr besonders viel geerntet werden konnte. „Die Pflanzen powern sich aus', erklärte Frehn. Es sei normal, wenn sich diese nun wieder regenerierten. Die Aroniabeeren hätten in den letzten Jahren geradezu einen Hype erfahren. 'Der Anbau ist in den letzten Jahren unheimlich hoch gegangenn, die Leute haben Aronia angepflanzt, ohne überhaupt einen sicheren Absatzmarkt zu haben', so Christoph Frehn. Auch er wird zukünftig seine Anbauflächen reduzieren. Aktuell stehen die Sträucher in Schöneiche noch auf einer Fläche von 130 ha. Der Markt sei derzeit voll. 'Wenn ich jetzt so eine Ernte hätte, wie letztes Jahr, dann würde ich darauf sitzenbleiben. Dann müsste ich die Beeren regelrecht an den Sträuchern verfaulen lassen', sagte der Landwirt. Im letzten Jahr sei die Ernte so gut gewesen, dass viele Abnehmer größere Mengen gekauft und sich die Lager gefüllt hätten. Dementsprechend wäre es auch nicht sinnvoll, jetzt größere Mengen zu ernten und sie ins Kühlhaus zu stellen. „Bei den steigenden Strompreisen verbrenne ich das Geld und bekomme es nicht wieder', unterstrich Frehn.