In Brandenburg entfielen 2021 fast 6.700 ha des Gemüseanbaus auf das Freiland. Von 2012 bis 2021 vergrößerte sich die Fläche von 5.400 ha um etwas mehr als 1.200 ha. Dies entspricht einer Zunahme von 23 %, so das Amt für Statistik Brandenburg. Die vier anbaustärksten Kulturen sind Spargel, Einlegegurken, Möhren und Kürbis. Sie belegten 2021 mit 5.850 ha fast 88 % der Freilandfläche.
Spargel ist die mit weitem Abstand bedeutendste Kultur im Freilandgemüsebau Brandenburgs. 2021 betrug die Gesamtfläche Spargel, zusammengesetzt aus der im Ertrag stehenden Fläche (3.870 ha) und der noch nicht erntefähigen bis zu zwei Jahre alten Fläche (670ha), rund 4.500 ha (2012: 3.400 ha). Das entspricht fast 70% der im Freiland verfügbaren Gemüseanbauflächen in Brandenburg und einem Anteil von 18% im Bundesgebiet. 15Brandenburger Betriebe bauten auf etwas mehr als 200 ha Spargel in ökologischer landwirtschaftlicher Produktion an. Das entspricht etwa 6 % der verfügbaren Ertragsfläche. 2021 wurden rund 21.100 t Spargel von 86 landwirtschaftlichen Betrieben gestochen, was einem Anteil von 18% der bundesweiten Ernte entspricht (119.300 t). Im Ländervergleich erzielte Brandenburg damit die zweithöchste Menge nach Niedersachsen (rund 25.600 t). Gegenüber 2012 (15.200 t) steigerte sich die Erntemenge um etwa 40% und liegt damit sehr deutlich über dem bundesweiten Zuwachs von 16 %. Der erzielte Ertrag des Spargelanbaus lag in Brandenburg im Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2021 bei 55,8dt/ha und liegt damit knapp über der bundesweiten Ertragsleistung von 54,8 ha.
Im Gemüseanbau finden sehr häufig begehbare Folientunnel ihren Einsatz. 2021 wurde auf knapp 57 ha Gemüse unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen angebaut. Bis 2021 vergrößerte sich die Fläche von 42ha (2012) um etwas mehr als 14 ha bzw. 34 %. Der Anbau in modernen Gewächshäusern stellt eine der produktivsten Sparten des Gartenbaus dar. Der Gesamtertrag von Salatgurken im Gewächshaus lag 2021 bei 3.575 dt/ha und damit um 30 % höher als im Bundesdurchschnitt. 2021 wurden mit 24ha fast 42 % der verfügbaren Fläche des geschützten Anbaus für den Tomatenanbau verwendet, auf der etwas mehr als 7.000 t geerntet wurden. Der Ertrag lag bei knapp 3.000 dt/ha und damit um fast 17 % über dem Bundesergebnis von etwa 2.600 dt/ha. Paprika erlebte einen Anbauboom. Die Fläche hat sich seit 2012 von anfänglich 1,3 ha auf fast 15 ha mehr als verzehnfacht. 2021 lag der Ertrag bei etwas mehr als 1.750 dt/ha. Damit liegt das Ergebnis um mehr als 13% über dem Bundesergebnis von etwa 1.500 dt/ha.
Etwas mehr als 8 % (rund 560 ha) der Freilandgemüsefläche wurden nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Auch im ökologischen Gemüseanbau stellen Spargel, Speisekürbisse, Einlegegurken sowie Möhren und Karotten die vier anbaustärksten Kulturen dar. Im hier betrachteten Zehnjahreszeitraum ging die ökologisch bewirtschaftete Fläche von anfänglich 760 ha (2012) um etwas mehr als ein Viertel auf 560ha (2021) zurück. Auch im geschützten Anbau fand eine ähnliche Entwicklung statt. Noch 2012 bauten 85Betriebe Gemüse im geschützten Anbau an. Zehn Jahre später waren es 73 Betriebe (-14 %). Die durchschnittlich zur Verfügung stehende Fläche unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen je Betrieb stieg im selben Zeitraum von 0,5 ha auf 0,8 ha.