Massive Ernteeinbrüche im europäischen Obstbau bereiten den Produzenten, der verarbeitenden Industrie und dem Handel Sorgen. Wie der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) am 28.7. mitteilte, müssten laut ersten Erhebungen im Vorjahresvergleich erhebliche witterungsbedingte Schäden im Obstbau in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Österreich und Polen sowie anderen europäischen Ländern befürchtet werden.
Allein bei Sauerkirschen sei mit einer um 60 % bis 70 % verringerten Produktion zu rechnen. Die Erdbeerernte falle voraussichtlich um 30 % und die Himbeererzeugung um 20 % geringer aus als 2016. Bei Pflaumen sei ein Rückgang um 65 %, bei Heidelbeeren sogar um bis zu 85 % sowie bei Rhabarber und Johannisbeeren jeweils um die Hälfte zu erwarten, berichtete der Verband. Enorme Verluste gebe es voraussichtlich auch bei Äpfeln. Genaue Zahlen hierzu lägen aber noch nicht vor. Produzenten und Handel droht damit laut Einschätzung des Verbandes ein „extrem schwieriges Jahr“, auch wenn sich der genaue Umfang der Ernteeinbußen noch nicht ganz genau feststellen lasse. Exakte Zahlen kämen frühestens im Herbst. Allerdings sei schon jetzt klar, dass die geringen Mengen auch die verarbeitende Branche unter immensen Druck setzen würden, sagte der BOGK. Der Obstbau in Europa hat in diesem Jahr unter verheerenden Wetterkapriolen gelitten. In vielen Ländern war es bekanntlich zu Störungen der Blühphase gekommen, je nach Region entweder durch Fröste, Dauerregen oder Hitzewellen. AgE