Salatsorte Goldforellen Foto: BLE

Salatsorte Goldforellen Foto: BLE

Welche Gemüsesorten sind in den vergangenen 150 Jahren vom Markt, aus den Gärten und von unseren Tellern verschwunden? Informationen dazu und Bilder von rund 7.000 alten Gemüsesorten sind nun in einer Datenbank verfügbar. Die Internetseite soll nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) vergessene Sorten wieder ins Gedächtnis rufen und Unterstützung beim Anbau im eigenen Garten bieten.

Bislang gab es in Deutschland keine allgemeinen Zahlen über die Gefährdung alter Gemüsesorten. Um die wissenschaftlichen Grundlagen auf dem Gebiet zu verbessern, wurde das Forschungsvorhaben „Weiterentwicklung der ‚Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen‘ für Gemüse“ durchgeführt. Hier wurde erstmals eine systematische Datengrundlage zur Gemüsevielfalt der vergangenen beiden Jahrhunderte erarbeitet.
Von 7.000 untersuchten Sorten und Arten müssen 75 % als verschollen angesehen werden. Das heißt, dass trotz Nachforschungen kein Saatgut mehr auffindbar war. Für weitere 16 % der ursprünglichen Gemüsevielfalt existiere Saatgut innerhalb Europas nur in Genbanken oder bei verschiedenen Saatgutinitiativen, wodurch diese Sorten und Arten als gefährdet („Rote Liste-Sorte“) ausgewiesen werden. Die übrigen 9 % der Sorten und Arten wurden bis heute durchgehend gehandelt.
In historischen Schriften aus der Zeit zwischen 1836 bis 1956 wurde nach Gemüsesorten und -arten recherchiert und verschiedenste Informationen zusammengetragen. Neben der Übertragung historischer Sorteninformationen in die online verfügbare Datenbank können nun rund 3.000 Zeichnungen und Fotos abgerufen werden. So könne sich jeder Nutzer ein Bild der Gemüsevielfalt machen und soll zu weiteren Recherchen angeregt werden.
Der wichtige Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart werde außerdem durch aktuelle Informationen zur Saatgutverfügbarkeit der alten Gemüsesorten geschlagen.