Bioland nimmt die aktuelle Dürre zum Anlass, den Schutz der Grundwasservorkommen vor Nitrat- und Pestizid-Einträgen in den Fokus des politischen Handels zu stellen. „Die Klimakrise, mit ihren zunehmenden Dürreperioden, gefährdet die Trinkwasserversorgung. So findet in Trockenjahren eine deutlich geringere Grundwasserneubildung statt und die Pegelstände der Grundwasserleiter sinken. Der Qualitätssicherung des Wassers kommt damit eine noch höhere Bedeutung zu“, betonte Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik bei Bioland.
„Der Ökolandbau ist die geeignetste präventive Maßnahme zum Schutz der Grundwasservorkommen, da er auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide verzichtet. Nur wenn es gelingt eine wasser- und bodenschonende Bio-Landwirtschaft voranzubringen kann das Trinkwasser, unser wichtigstes Lebensmittel, auch für künftige Generationen bewahrt werden.“ Mit Ökolandbau könne die Wasserversorgung klimasicherer gemacht werden. Laut Wehde ist die Politik jetzt in der Pflicht. „In der geplanten ‚Nationalen Wasserstrategie‘ muss dem Ökolandbau als Vorsorgemaßnahme zum Schutz unserer Grundwasservorkommen eine hohe Priorität eingeräumt werden. Ökolandbau in Wasserschutzgebieten würde auch das Ziel der Bundesregierung unterstützen, bis 2030 30 % der Agrarfläche auf Bio umzustellen.“ Als weiteren Nebeneffekt nennt Bioland eine Reduktion der kostenintensiven Wasseraufbereitung. „Nitrat- und Pestizidrückstände müssen nicht mehr aufwendig rausgereinigt werden. Ökolandbau senkt so die Kosten für Wasserversorger und Verbraucher“, ergänzte Wehde. Wassereinzugsgebiete für die Trinkwassergewinnung seien besonders sensible Gebiete, die es vor Pestizideinträgen zu schützen gelte. Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung sieht eine Einschränkung des Pestizideinsatzes in Trinkwasserschutzgebieten vor. Auch die EU-Kommission will mit ihrem Entwurf einer neuen Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln den Pestizideinsatz deutlich verringern und sensible Räume besonders schützen. „Den Worten müssen nun auch Taten folgen. Die ‚Nationale Wasserstrategie‘ muss hierbei ein wichtiger Hebel sein“, unterstrich Wehde abschließend.