Kartoffeln eignen sich als Bio-Einstiegsprodukt aus der Region. Foto: gitusik/AdobeStock

Kartoffeln eignen sich als Bio-Einstiegsprodukt aus der Region. Foto: gitusik/AdobeStock

Insgesamt sieben Öko-Modellregionen in Niedersachsen haben sich seit 2020 zum Ziel gesetzt, den Öko-Landbau voranzubringen und das Angebot an Bio-Lebensmitteln zu steigern. Auch in den öffentlichen Küchen der Städte und Kommunen soll zukünftig mehr Bio zum Einsatz kommen. In einer Initialveranstaltung zeigte die Initiative BioBitte am 6. Juli rund 40 Teilnehmenden aus den Öko-Modellregionen Hannover, Goslar, Hameln-Pyrmont, Holzminden, Oldenburg, Uelzen und Hasetal auf, wie das gelingen kann.

Als eine der sieben Öko-Modellregionen will der Landkreis Hameln-Pyrmont in seinen öffentlichen Küchen verstärkt auf Bio-Lebensmittel setzen. Dirk Adomat, Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont: „Bio, saisonal und regional – das ist der Goldstandard der Außer-Haus-Verpflegung.“ Kantinen und Mensen, die auf diese Qualität setzen, „holen die Wertschöpfung zurück in die Region“, so Adomat. Man habe es sich daher im ersten Schritt zur Aufgabe gemacht, den Bio-Anteil in der Schul- und Kitaverpflegung zu steigern. „Das soll ein Einstieg in eine nachhaltigere kommunale Gemeinschaftsverpflegung sein“.
Heike Hanisch, ergänzte: „Das Ziel ist, die Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Bio zu begeistern.“ In einem Impulsvortrag verdeutlichte sie, wie die Öko-Modellregionen durch gute Beziehungen zu Landwirtschaft, Kantinen und Caterern dazu beitragen können, Angebot und Nachfrage in der Region zusammenzuführen.

Wie dieses Potenzial für die Schul- und Kitaverpflegung genutzt werden kann, schilderte Katharina Koch vom Beratungsunternehmen und BioBitte-Regionalpartner a’verdis. Die Bio-Umstellung in Schulen und Kitas könne sichtbar machen, dass Kommunen Verantwortung für eine nachhaltige Verpflegung übernehmen. In der Praxis sei es für den Einstieg sinnvoll, auf Bio-Lebensmittel wie Kartoffeln, Nudeln oder Hülsenfrüchte zurückzugreifen, bei denen ein geringer Preisabstand zu konventionell erzeugten Produkten besteht. Anschließend zeigte a’verdis-Geschäftsführer Rainer Roehl anhand von Ratsbeschlüssen verschiedener Kommunen, wie die Beschaffung ökologisch erzeugter Lebensmittel politisch verankert werden kann. Über einen geeigneten Rechtsrahmen für Bio in Vergabeverfahren informierte André Siedenberg.
Co-Veranstalterin Heike Hanisch wagte einen Blick in die Zukunft: „Das Thema Bio kann in den Öko-Modellregionen nur gemeinsam vorangebracht werden. Die Vernetzung der Beteiligten aus den landwirtschaftlichen und verarbeitenden Betrieben, der Politik und Verwaltung sowie den Küchen ist dafür essenziell.“