Auch wenn der Wille zur Entlastung der Logistikbranche in Deutschland erkennbar ist und die Logistikbranche ausdrücklich genannt wird, sind weitere Schritte notwendig, betonen die Verbände der Logistikwirtschaft AMÖ, BGL und BWVL das durch die Bundesregierung vorgestellte zweite Entlastungspaket. Denn die Logistikbranche sichere als zentraler Teil der Logistikketten in Deutschland das Funktionieren der Wirtschaft und den privaten Konsum.
Angesichts der massiven Preissteigerungen sei der temporäre Energiesteuerrabatt für Dieselkraftstoff in Höhe von 14 Cent je Liter ein 'Tropfen auf den heißen Stein'. Bislang unberücksichtigt blieben die ebenfalls erheblichen Preissteigerungen bei den klimafreundlicheren Gaskraftstoffen LNG und CNG sowie beim zur Abgasnachbehandlung erforderlichen AdBlue. Auch die in Aussicht gestellten zinsgünstigen Kredite würden kaum helfen, weil Kredite für laufende Betriebskosten nur schwer zurückgezahlt werden können.
Die von der EU-Kommission zugelassenen Liquiditätsspritzen mit bis zu 400.000 Euro pro Unternehmen müssen jetzt dringend von der Bundesregierung genutzt werden. Außerdem sollte die CO2-Abgabe von ca. 9,5 Cent pro Liter so lange ausgesetzt werden, bis Lkw mit alternativen Antrieben am Markt in nennenswerter Zahl verfügbar sind. Die intendierte Lenkungswirkung kann die CO2-Abgabe derzeit gar nicht entfalten. Positiv bewerten AMÖ, BGL und BWVL das Bemühen, Transparenz dahingehend herzustellen, ob die Mineralölkonzerne als Folge der aktuellen Situation unangemessene Gewinne erzielen.