Die Verwendung alternativer Rohstoffe wird zweifelsohne zu einem neuen Mutterboden mit einem anderen Wasserhaushalt führen. Dies stellt den Champignonzüchter vor neue Herausforderungen in Bezug auf das perfekte Wassermanagement seiner Anzuchterde, teilt Inagro mit. Sensoren könnten möglicherweise eine Handhabe bieten, um den Verlust des “Gefühls” der Erzeuger zu kompensieren.

Champignons

Image: Fruchthandel Magazin

Mit GVO-Unterstützung durch die REO-Auktion habe Inagro bereits begonnen, die Möglichkeiten zu erforschen. Vier Sensoren von drei verschiedenen Anbietern wurden in mehreren Versuchen getestet, zwei Typen, die die Saugspannung überwachen sowie zwei Typen, die die Bodenfeuchtigkeit in Prozent anzeigen.

Die detailliertesten und zuverlässigsten Diagramme wurden von einer Art von Bodenfeuchtesensor erstellt. Die Diagramme der Saugspannungssensoren seien bei höherem Feuchtigkeitsgehalt weniger detailliert, und das Diagramm des anderen Bodenfeuchtesensors stellte die Bewässerung zwischen den Durchgängen wesentlich weniger detailliert dar. Darüber hinaus sei der gewählte Bodenfeuchtesensor auch der benutzerfreundlichste gewesen, da die Sensoren nicht in den Boden des Gehäuses eingegraben werden müssen und völlig kabellos verwendet werden können.

Die abgelesenen Feuchteprozente seien jedoch niedriger als der tatsächliche Feuchtigkeitsgehalt im Gehäuseboden. Es stelle sich die Frage, ob es notwendig sei, die genauen Feuchteprozente anzuzeigen, da der Anbauverlauf sehr deutlich zu erkennen sei:

In den ersten Tagen wurde mit hoher Frequenz und in geringen Mengen Wasser gespritzt. Je näher der Sättigungspunkt des Mutterbodens kam, desto kleiner seien die Sprünge nach oben. Nach der Entlüftung wurde kein Wasser mehr gespritzt, und der Mutterboden blieb mehrere Tage lang gut durchfeuchtet. Während der Knospenbildung sinke der Feuchtigkeitsgehalt allmählich, und während des Auswachsens der Knospen und des Pflückens der ersten Ernte sei der Boden der Hülle schnell erschöpft. Die wachsenden Pilze nehmen praktisch das gesamte verfügbare Wasser auf. Durch die Bewässerung nach dem ersten Austrieb werde der “Wasserspeicher” wieder aufgefüllt, aber nicht mehr bis zur Sättigung. Die zweite Pilzcharge entziehe dem Gehäuseboden erneut das gesamte freie Wasser. Die Bewässerung nach der zweiten Produktionsphase bedeute eine teilweise Auffüllung des “Wasserreservoirs”, aber noch lange nicht den Sättigungspunkt. Nach dem dritten Durchgang sei der Gehäuseboden weiter ausgelaugt.

Die Pilze “saugen” den Mantelboden fast leer. Die verfügbare Wassermenge hänge mit den Erträgen zusammen, denn Pilze bestehen zu 90 % aus Wasser. Die Visualisierung des Feuchtigkeitsgehalts in der Hüllenerde mit einem Sensor biete daher die Möglichkeit, den Feuchtigkeitsgehalt der herkömmlichen Hüllenerde zu optimieren. Dies wiederum kann zu möglichen Ertragsverbesserungen oder zu mehr Garantien für eine optimale Feuchtigkeitsverfügbarkeit in der Hüllenerde führen.

Bei der Suche nach Torfersatzstoffen für den Mutterboden scheinen diese Sensoren ein gutes Instrument zu sein, um den Wasserhaushalt zwischen verschiedenen Torfersatzstoffen zu visualisieren.