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Wie in den Niederlanden, so sorgt auch in Belgien das vollständige Wegbrechen des Food Service-Marktes für erhebliche Angebotsüberschüsse im Kartoffelmarkt. Erst kürzlich gab der Kartoffelverband Belgapom bekannt, wöchentlich rund 25 t Ware an belgische Lebensmittelbanken abzugeben.

Auch wenn dies die Umsatzverluste nicht wettmacht, zeigte sich die flämische Agrarministerin Hilde Crevits immerhin zufrieden, dass die ansonsten nicht im Markt platzierbaren Mengen einem guten Zweck dienen. Die Kosten für das Waschen, Verpacken und Verteilen der Kartoffeln übernimmt die Regierung.

Normalerweise exportiert Belgien seine Kartoffeln in 160 Länder weltweit, doch die Nachfrage nach verarbeiteten Kartoffelprodukten im In- und Ausland ist infolge der Corona-Maßnahmen eingebrochen. Nach Angaben des Testzentrums für Kartoffelanbau (PKA) befanden sich dadurch Anfang April noch 1,7 Mio t Kartoffeln in den belgischen Lagern. Die aktuelle Absatzkrise kommt in zweifacher Hinsicht ungünstig. Denn in 2019 kauften die Belgier, befeuert durch den Trend nach Kleinverpackungen, mengenmäßig ohnehin schon weniger Kartoffeln. Lediglich höhere Preise konnten die Mengeneinbußen ausgleichen. Die eigentlich im Jahr 2019 positive Tendenz sowohl bei frischer Verarbeitungsware als auch bei TK-Produkten wie Pommes Frites wird durch die Krise nun im Keim erstickt.