Die in Brüssel ansässige Sozialgenossenschaft Permafungi, die in den Kellern von Tour & Taxis Austernpilze züchtet und dabei Kaffeesatz als Nährboden verwendet, hat von zwei Investoren 1,75 Mio Euro erhalten. Dabei handelt es sich um das Schweizer Familienunternehmen Après-Demain“ und die öffentliche Brüsseler Investmentgesellschaft finance&invest.brussels, berichtet vilt.be mit Bezug auf die Zeitung L’Echo.

Traubenförmig gewachsene Austernpilze

Image: Ivan/AdobeStock

Zuvor war bekannt geworden, dass die Genossenschaft eine neue Produktionslinie in der Gemeinde Forest errichtet. Aus dem Reststrom des Pilzanbaus - den Pilzfäden, die das Myzel bilden - sollen Mykomaterialien hergestellt werden, die für Dämmmaterial oder Bioverpackungen verwendet werden können. Permafungi hatte Anspruch auf 2 Mio Euro an europäischen Zuschüssen, musste aber daneben private Mittel auftreiben. Dies ist nun gelungen.

Mit dem Geld will Permafungi seine Produktion von Mykomaterialien um das Hundertfache steigern. Der Schwerpunkt soll dabei auf biologisch abbaubaren Verpackungen liegen. 

Laut Julien Jacquet, dem Geschäftsführer der Genossenschaft, soll die neue Produktionsanlage, die mit einer Fläche von 1.400 Quadratmetern die größte in Europa ist, bis zum Sommer in Betrieb genommen werden. Pro Monat sollen dort 100 Kubikmeter Verpackungsmaterial hergestellt werden. Das ist ein bescheidener Anteil am Verpackungssektor, „aber wir wollen zeigen, dass unser Produkt einen Platz hat“, heißt es in der Zeitung. „Das Potenzial ist riesig: 0,05 % des Marktes entsprechen 28 Mio Euro“. Jacquet selbst strebt einen Umsatz von 3 Mio Euro innerhalb von drei Jahren an.

Permafungi beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter und will allein in der Produktion um ein Dutzend aufstocken.