Obwohl sie nur mikroskopisch klein sind, können Viren unglaublich große Schäden verursachen. Das bekommt derzeit die chilenische Obstbranche mehr als deutlich zu spüren. Asoex geht davon aus, dass die Exportumsätze nach China insgesamt um 100 Mio US-Dollar zurückgehen werden. Allein für Kirschen rechnet der Verband mit einem Minus zwischen 70 Mio und 80 Mio US-Dollar.
Das chinesische Neujahrsfest ist eigentlich ein Garant für gute Umsätze. In diesem Jahr wurden jedoch am 10. Februar nur 68 Container verkauft. Insgesamt wurden in den ersten 48 Betriebsstunden auf den Großhandelsmärkten von Shanghai, Guangzhou, Peking und anderen nur 249 Container der geschätzten 1.500 Container Kirschen verkauft, erklärte Richard Bown, Präsident von Asoex. „Bei den ersten Verkäufen waren die Preise niedriger als erwartet, auch im Verhältnis zu den vor dem chinesischen Neujahrsfest erreichten Werten. Wir evaluieren den Markt ständig, denn die Verlustsumme kann sich durchaus noch erhöhen.“ Bedenken gebe es auch über Obst, dass noch auf dem Weg ins Reich der Mitte ist, so Bown. Rund 1.600 Container sollen bis zum 15. März dort ankommen: 59 mit Blaubeeren, 173 mit Kirschen, 872 mit Pflaumen, 387 mit Nektarinen, 30 mit Avocados und 134 mit Trauben. Asoex arbeitet deshalb mit den entsprechenden Pflanzenschutzbehörden an der Umleitung von Obst im Transit auf andere Märkte in Asien oder sogar innerhalb Chinas. Aufgrund der hohen Überlastung einiger Häfen in China ist die Zusammenarbeit mit der Botschaft erforderlich, damit die übliche Quarantänezeit von zwei bis drei Tagen auf weniger als 24 Stunden nach Ankunft der Ladung verkürzt werden kann und gleichzeitig die Einfahrt der Container mit einer Kopie des Pflanzengesundheitszeugnisses ermöglicht wird, ohne auf die Ankunft der Originale zu warten.