Die Asiatische Hornisse könnte auch im hiesigen Obst- und Weinbau zum Problem werden. Darauf hat der Deutsche Imkerbund (DIB) hingewiesen. Die Branchenorganisation begründet ihre Warnung vor der als invasiv eingestuften Art mit wissenschaftlichen Studien. Diese sollen Schäden in Weinbergen und Obstplantagen belegen.
Laut DIB wurden Agrartechniker aus Spanien und Portugal zu Fraßschäden durch die Hornisse befragt. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer habe von entsprechenden Beobachtungen berichtet. Betroffen seien insbesondere Weintrauben, aber auch Birnen, Äpfel, Feigen, Pflaumen und Pfirsiche sowie Heidel- und Brombeeren. Rund 12% der Teilnehmer aus Galicien hätten von Fällen berichtet, in denen mehr als 75% der Früchte geschädigt worden seien.
Der DIB hofft nun, in der Landwirtschaft einen Partner für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse zu finden. Der Verband ruft Politik und Behörden dazu auf, die mit der Ausbreitung der invasiven Art verbundenen Herausforderungen ernst zu nehmen und der Bekämpfungspflicht überall nachzukommen.
Die Asiatische Hornisse ernährt sich unter anderem von anderen Insekten und gilt insbesondere als geschickter Jäger von Honigbienen. In der Europäischen Union wird die Art als invasiv geführt. Die Mitgliedstaaten müssen daher Maßnahmen zur Verhinderung der Einschleppung und Ausbreitung ergreifen. In Europa wurde die Asiatische Hornisse erstmals im Jahr 2004 in Frankreich gefunden. Seitdem hat sie sich ausgebreitet und mittlerweile Portugal, Italien und Deutschland erreicht. 2014 wurde die Art in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gesichtet. 2020 erfolgte ein Einzelfund in Nordrhein-Westfalen, und 2022 wurden erstmals Nester der Asiatischen Hornisse im bevölkerungsreichsten Bundesland entdeckt. AgE