Die größte europäische Organisation von Obst- und Gemüseproduzenten engagiert sich gegen den Klimawandel: Dank der Innovationen und Agrartechniken, die die Mitglieder von Apo Conerpo bei der Produktion von Sommerfrüchten einsetzen, könnten große Mengen an Wasser und Treibstoff eingespart werden, berichtet Davide Vernocchio, Präsident von Apo Conerpo.
Und stellt fest: „Der Obstanbau wird zu Unrecht immer öfter als eine der Ursachen des Problems angeführt und beschuldigt, Wasser zu verschwenden, die Umwelt mit Pflanzenschutzmitteln zu vergiften und die Böden auszulaugen. Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus: Seit mehr als 20 Jahren setzt Apo Conerpo auf die integrierte Landwirtschaft, ein System, das vorsieht, die Verwendung von chemischen Mitteln zu reduzieren und zu rationalisieren, nachhaltige Methoden anzuwenden und gleichzeitig qualitätsvolle Produkte hervorzubringen. Es ist dem Engagement unserer Mitglieder zu verdanken, dass heute in den Obstgärten Techniken zum Einsatz kommen, die weitere Wassereinsparungen und die Reduktion von klimaschädlichen Gasen ermöglichen, während gleichzeitig Energie, Brennstoff und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Kernobst wie Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen und Pflaumen sind ein hervorragendes Beispiel dafür, welche Ergebnisse dieses Engagement hervorbringt.“
Auch nicht zu vernachlässigen sei, wie viel Kohlendioxid die Obstplantagen einspeichern könnten: „Unsere Obstbäume entnehmen der Atmosphäre mehr als 400.000 Tonnen CO2 im Jahr, was den jährlichen Emissionen von mehr als 30.000 Menschen oder 13 Millionen Flugkilometern eines Linienflugzeugs entspricht.“ Und fasst plakativ zusammen: „Jeder Tonne Pfirsiche, die die Mitglieder von Apo Conerpo produzieren, entsprechen schätzungsweise 24 kg CO2 weniger in der Atmosphäre.“ In Studien habe man bei Apo Conerpo unterschiedliche Anbaumethoden gegenübergestellt. Monica Guizzardi, Verantwortliche der technischen Abteilung von Apo Conerpo, erklärt: „Die Ergebnisse sind beachtlich: Während beim konventionellen Anbau 0,13 kg Kohlendioxid pro Kilo Pfirsiche erzeugt wird, sind es bei der integrierten Produktion im Sinne der guten landwirtschaftlichen Praxis nur 0,05 kg pro Kilo Obst, das heißt 62 % weniger. Das Gleiche gilt für den Wasserverbrauch, bei dem 195 dm3 pro Kilo Pfirsiche gerade einmal 110 dm3 gegenüberstehen, also fast 50 % weniger. Dies ist dem Einsatz von immer präziseren Technologien zu verdanken, zum Beispiel Sensoren im Boden, die den exakten Wasserbedarf der Pflanzen für die ideale Fruchtentwicklung ermitteln.“ Unter guter landwirtschaftlicher Praxis verstehe man dabei eine Reihe von landwirtschaftlichen Techniken gemeint, die darauf abzielten, einen Obst- und Gemüseanbau, der zu den produktivsten Europas gehört, mit dem Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Verbraucher in Einklang zu bringen.
Gefördert wird die europäische Produktion und damit Organisationen wie Apo Conerpo zudem durch das von der Europäischen Union kofinanzierte Projekt In&Out, was das Ziel hat, die Qualität, Gesundheit und Nachhaltigkeit des europäischen Obst und Gemüses angemessen zur Geltung zu bringen.