In der KW 23 endete im Guadalquivir-Tal und der Provinz Huelva die Saison der frühen Pfirsiche und Nektarinen. Sie war durch eine gue Nachfrage auf den europäischen Märkten gekennzeichnet, wodurch sich die Preise auf einem guten Niveau halten konnten. Das Endergebnis wird nach Informationen von Asociafruit (Verband der andalusischen O+G-Erzeuger und -Exporteure) wohl positiv ausfallen, obwohl noch geprüft werden muss, inwieweitder Anstieg der Produktionskosten (ca. 30 %) ausgeglichen werden kann.
Die Branche bewertet diese Ergebnisse als eine Konsolidierung der frühen andalusischen Steinobstfrüchte auf den Märkten aufgrund ihrer Qualität, vor allem bei Nektarinen. Daduch konnte der seit 15 Jahren anhaltende Trend zur Reduzierung der Anbauflächen gestoppt werden. Nach Daten von Asociafruit wurden in der Provinz Sevilla in diesem Zeitraum 70 % der Anbaufläche gerodet.
Andalusisches Steinobst wird in erster Linie exportiert. Darauf entfallen 70 % der gesamten vermarkteten Mengen. Die restlichen 30 % gehen auf den nationalen Markt. Hauptabnehmer ist Frankreich (37 %), gefolgt von Deutschland (17,5 %), Italien (17 %) und die Niederlande (5,8 %).
Die andalusische Steinobstkampagne ist mit einer Dauer von kaum zwei Monaten sehr kurz aber arbeitsintensiv und benötigt viele Arbeitskräfte. Auch wenn sich die Situation des Arbeitskräftemangels bereits bei anderen Kulturen abzeichnete, hat die Steinobstsaison im Guadalquivir-Tal dieses Problem deutlich vor Augen geführt, ein Problem, das sich noch verschärft, wenn mehrere Kampagnen zusammenfallen. Es gibt zuwenig Arbeiter im Campo und in den Packhäusern, so dass in nächster Zukunft zwangsläufig damit begonnen werden muss, Arbeitskontingente aus anderen Ländern zu kontrahieren. Aus diesem Grund wird Asociafruit die dringende Einberufung der Provinzkommission für die Organisation, Koordinierung und soziale und berufliche Eingliederung von Arbeitsmigranten in landwirtschaftlichen Kampagnen fordern.
Zu dem Kostenanstieg und Arbeitskräftemangel hat der Sektor angesichts der kommenden Saison mit einer weiteren großen Sorge zu kämpfen: der derzeitigen Dürre. Asociafruit: “Wenn es in diesem Herbst nicht zu einer radikalen Änderung der Niederschlagsmengen kommt, wird es keine andere Möglichkeit geben, als die Bewässerung einzuschränken, was sich auf den Umfang und die Qualität der Produktion auswirken wird.” Asociafruit/d.s.