Im Hinblick auf eine rückläufige Warenverfügbarkeit im Mittelmeerraum und die Ernteverspätungen in Deutschland hat der Lebensmitteleinzelhandel seine Verkaufsaktivitäten mit Brokkoli heruntergefahren. Vorerst werden noch Importe den Großteil des inländischen Bedarfs decken müssen, bevor nennenswerte Mengen in Deutschland geschnitten werden.
Die kühlfeuchte Witterung in den vergangenen Wochen bremst die Produktion hierzulande weiterhin. In den günstigsten südwestdeutschen Lagen beginnt die Ernte früher Sorten erst punktuell. Das Angebotsaufkommen ist in KW 21 noch gering und hat keine Marktbedeutung, auch nicht im regionalen Rahmen. Ab KW 22 beginnt die Ernte im südwestdeutschen Raum etwas stärker. Dabei dürfte der vorhergesagte Anstieg der Temperaturen ab dem Wochenende die bisherigen Wachstumsblockaden lösen und das Erntepotenzial spürbar erhöhen.
Außerhalb der süddeutschen Frühstandorte lässt die Ernte noch eine Weile auf sich warten. So wird man im westdeutschen Raum voraussichtlich erst Ende der KW 22 mit dem Schnitt beginnen und für die KW 23 dann Ware anbieten können. Aus den späteren Lagen des norddeutschen Raumes werden erst ab KW 24 nennenswerte Angebotsmengen verfügbar sein.
Importe aus Italien und Spanien werden zumindest für die KW 22 noch den überwiegenden Teil des deutschen Bedarfs schultern müssen. Aber auch in der KW 23 wird der deutsche Markt noch in größerem Ausmaß auf Importe angewiesen sein. In der auslaufenden Exportsaison ist im Mittelmeerraum nicht mehr allzu viel Ware verfügbar, und die Preise auf der Importebene bleiben auf festem Kurs. Vor diesem entspannten Hintergrund ergeben sich gute Startbedingungen für die deutsche Saison. AMI