Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen zählen in den Sommermonaten zu den beliebten Obstarten. Durch die witterungsbedingte Angebotsknappheit in Südeuropa in den vergangenen beiden Jahren sank allerdings der Verbrauch. Welche Entwicklungen gab es zuletzt bei Pfirsichen, Nektarinen und Aprikosen hinsichtlich Anbau, Außenhandel und Verbrauch?
Seit jeher ist Deutschland aufgrund der geringen Eigenproduktion bei Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen auf Importware angewiesen. Das Gros dieser Steinobstarten wird in den Sommermonaten aus Spanien, Italien, Griechenland oder Frankreich geliefert. Alle vier Länder haben sich in der zurückliegenden Dekade hinsichtlich des Anbaus unterschiedlich aufgestellt.
Ein Beispiel für die unterschiedlichen Entwicklungen ist der Anbau von Paraguayos in Spanien. Seit gut zehn Jahren hat in Spanien der Anbau von platten Pfirsichen, auch Paraguayos genannt, starken Zulauf. Dabei handelt es sich meist um Ersatzpflanzungen von runden Pfirsichen, so dass diese 2021 bereits die Hälfte der gesamten Pfirsichernte stellten. Und auch auf dem deutschen Markt nimmt der Anteil der Paraguayos zu. Anhand der Außenhandelsdaten lässt sich dies nicht belegen, jedoch zeigen die Einkaufskennziffern des GfK Haushaltspanels einen eindeutigen Trend. Im Jahr 2021 wurden das erste Mal mehr platte Pfirsiche von den deutschen Verbrauchern gekauft als runde Sorten.
Insgesamt belief sich der Umsatz von Pfirsichen und Nektarinen auf Einzelhandelsebene nach Angaben des GfK Haushaltpanels im Jahr 2021 auf 381 Mio Euro und erreicht damit eine ähnliche Höhe, wie der der Melonen. Ebenfalls sind die Einkäufe an Pfirsichen und Nektarinen mit 3,5 kg je Haushalt gegenüber anderen Ländern Mitteleuropas in Deutschland am stärksten. AMI