Die deutsche Bio-Gemüsefläche im Freiland stieg 2019 auf insgesamt 14.475 ha. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Anbau um 480 ha bzw. 3,4 %, so die Gemüseanbauerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Der Flächenzuwachs stammt im Wesentlichen aus der Anbauausweitung bei ökologisch erzeugtem Wurzel- und Knollengemüse. Bio-Möhren stellten hierbei die höchsten Flächenanteile.
Der deutsche Bio-Gemüseanbau wuchs 2019 das fünfte Jahr in Folge. Über 11 % der deutschen Gemüsefläche sind 2019 nach Bio-Richtlinien bewirtschaftet worden. Die konventionellen Kollegen haben 2019 die Gemüsefläche nahezu auf unverändertem Niveau zum Vorjahr gehalten. Sie haben im vergangenen Jahr Freilandgemüse auf insgesamt 126.950 ha angebaut. Sie ernteten 3,9 Mio. t, 13 % mehr als im trockenen 2018.
Die Bio-Betriebe in Deutschland haben 2019 im Freiland 328.407 t Gemüse geerntet. Hiermit stellt die Bio-Ernte 9 % der gesamtdeutschen Erntemenge an Gemüse. Die Landwirte ernteten 2019 trotz des zweiten Hitzesommers in Folge insgesamt 20% mehr Bio-Gemüse als 2018. Auch verglichen mit dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre fiel das Erntevolumen 2019 gut 20 % größer aus.
Bayern ist führend im deutschen Bio-Gemüseanbau. Mit insgesamt 2.490 ha stellt der Freistaat 17 % der bundesdeutschen Bio-Gemüsefläche. Je nach Bundesland ist der Bio-Gemüseanbau im Verhältnis zur Freilandgemüsefläche unterschiedlich stark ausgeprägt. Typische konventionelle Gemüseschwergewichte wie beispielsweise Baden-Württemberg bewirtschaften auch vergleichsweise große Flächenanteile nach Öko-Richtlinien. So sind sowohl in diesem Bundesland als auch in Bayern 14,3 bzw. 14,8% der Gemüsefläche Bio. Der Bundesdurchschnitt lag 2019 bei 11,4 %. Nach Bayern folgt im Ranking nach Bio-Gemüsefläche Nordrhein-Westfalen: Mit seinen 2.180 ha sind hier aber gerade mal 8,3 % der Gemüsefläche Öko-zertifiziert. In diesem westlichen Bundesland befinden sich auch die größten Gemüseanbauflächen im Freiland insgesamt. Niedersachsen und Rheinland-Pfalz folgen mit ihren Gemüseflächen dann auf Platz 2 und 3.
Sowohl im konventionellen Gemüseanbau als auch im Bio-Bereich sind Möhren die dominierende Gemüseart. Die deutsche Bio-Möhrenfläche ist mit 2.380 ha im vergangenen Jahr auf Rekordhöhe geklettert. Möhren sind „das“ Bio-Gemüse in Deutschland. Die Flächen sind im Vergleich zum Vorjahr um 9 % gewachsen. Die Marktdurchdringung ist bei diesem ökologisch erzeugten Wurzelgemüse zwar schon sehr groß – Wachstumschancen werden hier jedoch noch bei Verbandsware und in der Regionalvermarktung gesehen. Auch werden immer noch große Mengen an ausländischen Möhren auf dem deutschen Markt abgesetzt. Mit Abstand die größten Importmengen stammen alljährlich aus den Niederlanden.