Der starke Preisverfall aller Gemüseprodukte hat in Almería die höchste Alarmstufe ausgelöst. Angesichts dieser seit mehr als einer Woche anhaltenden Situation sinkender Preise hat COEXPHAL-APROA am 17.11. (KW 47) 130.000 t Gemüse, darunter Gurken, Tomaten, Paprika, Auberginen, vernichtet.
Gleichzeitig wurde eine Dringlichkeitssitzung des Verwaltungsrates abgehalten, um diese ernste Lage, unter der der almeriensische Gemüsesektor ein weiteres Jahr leidet, zu analysieren. Bei diesem Treffen wurde über die aktuellen Mengen und Preise im Vergleich zu anderen Jahren und anderen Herkünften informiert. Auffallend waren die Preise für Gurken, für die in der KW 47 im Durchschnitt 0,16 Euro/kg bezahlt wurden und für lose Tomaten (0,14 Euro/kg). Es wird nicht erwartet, dass sich die Situation verbessert, vielmehr rechnen die Experten in den kommenden Tagen/Wochen aufgrund verschiedener Umstände, wie negativen Wetterbedingungen, Herkünften aus anderen Ländern, unkontrollierten Importe aus Drittländern etc. mit einer weiteren Verschlechterung.
In der Sitzung wurde beschlossen, die zuständigen Behörden aufzufordern, europäische O+G-Produkte vor unkontrollierten Herkünften aus Drittländern, die einen klaren Wettbewerbsvorteil haben, zu schützen. Zudem sprach der Verband eine Empfehlung an alle Mitglieder aus, 5 % bis 10 % der vermarktbaren Produkte zu vernichten. Ziel sein es, das aktuelle Angebot zu reduzieren. Zu diesem Zweck und um die Aktion sichtbar zu machen, wurde die Verwaltung aufgefordert, Produktentnahmestellen zur Verfügung zu stellen.
Die zuständigen Behörden wurden weiter aufgefordert, illegale Praktiken wie die betrügerische Umetikettierung von Drittlandsware zu verfolgen, sowie die Namen der betreffenden Unternehmen bekanntzugeben, damit sie aus dem Verband ausgeschlossen werden.
Zudem kritisierte der Verband das aktuelle Gesetz „Ley de la Cadena“. Dieses sei weit davon entfernt, die Situation zu verbessern. Es erfülle in keiner Weise das vorgesehene Hauptziel, das schwächste Glied in der Kette, die Erzeuger und ihre Produktions- und Vermarktungsunternehmen zu schützen.
Am 18. November fand in Paraje la Molina/El Ejido, eine weitere Produktvernichtungsaktion statt, die von den Agrarorganisationen Asaja, Coag, Upa, und den Vermarktungsverbänden Coexphal und Ecohal organisiert wurde. Coexphal/c.s.