Die beiden neuen Aprikosensorten Mia und Lisa sind Kreuzungen mit der bekannten Sorte Luizet du Valais. Nach Angaben von Agroscope verfügen die neuen Sorten über die entsprechende geschmackliche Qualität, Krankheitsrobustheit (Monilia bei Lisa, Bakteriose bei Mia), eine gleichmäßige orange-rote Farbe, gute Transport- und Lagerfähigkeit und können ab Anfang bis Mitte Juli geerntet werden.
Jungbäume der zwei neuen Aprikosensorten Mia und Lisa sind bei Varicom erhältlich, einem Unternehmen, das für die Vermarktung der von Agroscope gezüchteten Obstsorten zuständig ist. Das Aprikosen-Züchtungsprogramm von Agroscope hat vor 18 Jahren begonnen mit der Zielsetzung, die Geschmacksqualität von Luizet zu bewahren, Krankheitsrobustheit und gute Transport- und Lagerfähigkeit sowie frühe oder späte Ernte zur Verlängerung der Saison zu entwickeln. Neben der Aprikosenzüchtung geht es im Züchtungsprogramm von Agroscope u.a. auch um Äpfel und Birnen.
Die Züchtungsarbeit bei den Aprikosen beginnt mit der Auswahl der Elternpflanzen und der manuellen Bestäubung der Blüten. Am Agroscope-Standort Conthey werden so rund 6.000 Kreuzungen pro Jahr durchgeführt. Davon können rund 1.500 Aprikosen geerntet werden.
Nach einer künstlichen Kälteperiode keimen die Kerne dieser Früchte und ergeben ungefähr 1.000 Sämlinge, das Ausgangsmaterial für die zukünftigen Bäume. Diese werden während fünf Jahren hinsichtlich diverser Kriterien getestet: Baum-Eigenschaften (Krankheitsrobustheit, Form, Ertragspotenzial), Frucht-Eigenschaften (Farbe, Form, Grösse) und Frucht-Geschmack (Textur, Saftigkeit, Zucker, Säuregehalt, Aroma).
Den Test bestehen drei bis vier Hybride, die veredelt und erneut während 10 Jahren an verschiedenen Standorten geprüft werden. Ausführliche Tests liefern Erkenntnisse zu den Geschmackseigenschaften, zum Nährwert sowie zur Transport- und Lagerfähigkeit. Lisa und Mia kommen aus der Bestäubung im Jahr 2003 hervor und können nun nach 15 Jahren Züchtungsarbeit lanciert werden.