Der Anbau von Baumobst umfasst in Baden-Württemberg gut 17.640 ha, wie das Statistische Landesamt anhand der Baumobstanbauerhebung 2022 feststellt. Als wichtigste Obstart werden auf zwei Drittel der gesamten Baumobstfläche Äpfel (11. 610 ha) angebaut, wohingegen der Anbau von Birnen auf 860 ha eine eher kleinere Rolle einnimmt.
Unter den Steinobstarten stechen vor allem die Süßkirschen mit einer Anbaufläche von 2.600 ha hervor, gefolgt von Pflaumen und Zwetschgen auf 1.680 ha. Weniger stark vertreten sind Obstarten wie Sauerkirschen (240 ha), Mirabellen und Renekloden (330 ha), Aprikosen und Pfirsiche (100 ha) sowie Nüsse (Walnüsse 120 ha, Haselnüsse 70 ha). Bei der Bewirtschaftung von Apfelplantagen steht eindeutig die Erzeugung von Tafelobst im Vordergrund. Immerhin werden auf 79 % der Apfelanlagen Tafeläpfel für den Frischmarkt gepflückt. Bei Birnen reduziert sich der Anteil für Tafelware auf 59 % der Fläche. Im Süßkirschenanbau überwiegt dagegen (65 %) die Produktion von Brenn- und Schüttelkirschen für Brennereien und zur industriellen Verarbeitung, während bei Pflaumen und Zwetschgen das Gros (82 %) als Frischobst über die Ladentheke geht.
Das bedeutendste Obstanbaugebiet Baden-Württembergs befindet sich mit rund 9.000 ha am Bodensee. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Produktion von Tafeläpfeln (6.500 ha, 85 % der Apfelfläche) mit Sorten wie Elstar und Gala. Dagegen stellt die mittlere bis südliche Rheinebene (insgesamt 4.800 ha) das Zentrum des Steinobstanbaus dar. Mit Abstand führen die Süßkirschen auf rund 1.900 ha, gefolgt von Pflaumen/Zwetschgen (900 ha) und Äpfeln (Tafel- und Verwertungsobst) auf 1.200 ha. Im Neckartal und Hohenlohekreis stehen auf 2.600 ha Obstbäume, wobei auch hier die Äpfel mit 2.050 ha überwiegen.
Etwa 3.560 landwirtschaftliche Betriebe in Baden-Württemberg bewirtschaften Obstanlagen, wobei jeder Obstbauer durchschnittlich 5 ha Baumobst pflegt und erntet. Darunter betreiben fast 400 Betriebe Obstanbau nach ökologischen Kriterien und bewirtschaften eine Fläche von 3.260 ha. Die Zahl der ökologisch wirtschaftenden Obstbauern hat sich im Vergleich zu 2017 um 14 % erhöht, während die Zahl der Obstbetriebe insgesamt abgenommen hat (−4 %). Die ökologische bewirtschaftete Baumobstfläche hat sich in diesem Zeitraum um 34 % vergrößert.