Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will die Öko-Forschung massiv ausweiten. „Wir werden zukünftig 30 % unserer Forschungsmittel für den Ökolandbau einsetzen“, kündigte er an. Nach den Worten von Özdemir belegt die Wissenschaft klar, welche positiven Auswirkungen eine nachhaltige Bewirtschaftung auf den Klima- und Umweltschutz hat. Er zog eine aktuelle Studie zu Bio-Pilotbetrieben heran, die im Ökolandbau eine Einsparung von Umweltkosten im Vergleich zu konventionellen Betrieben von 750 Euro bis 800 Euro pro Hektar ermittelt habe.
„Je schneller die Umstellung auf den ökologischen Landbau erfolgt und je größer die ökologische Anbaufläche ist, umso größer ist die Umweltentlastung“, so der Minister. Özdemir verwies außerdem auf seine Anstrengungen, den ökologischen Landbau auch auf EU-Ebene zu stärken. Er habe zwar den nationalen Strategieplan zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) „geerbt“, aber dafür gesorgt, dass das Ziel von 30 % Bio darin verankert worden sei. „Damit ist die Richtung klar vorgegeben“, bekräftigte der Bundeslandwirtschaftsminister. Auch auf Länderebene werden ehrgeizige Bio-Ausbauziele verfolgt. Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz bekräftigte das im Kieler Koalitionsvertrag vorgegebene Ziel, den Anteil des Ökolandbaus zu verdoppeln. Derzeit liegt das nördliche Bundesland mit einem Ökoflächenanteil von 7,5 % deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, der bei etwa 11 % liegt. Erreicht werden könne das Ziel nur über eine Steigerung des Absatzes, sagte Schwarz. Die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres begrüßte, dass Bio in Deutschland zum Leitbild für die Landwirtschaft erhoben worden sei. Andres bezeichnete die ökologische Landwirtschaft als „Transformationspfad“ zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. „Wir brauchen endlich Handeln“, mahnte die Verbandsvorsitzende zugleich an. AgE