Nach einem sehr warmen Januar, dem wärmsten Februar und dem heißesten März in der 257-jährigen Messgeschichte Österreichs, sowie dem frühesten „30ers“ des Jahres am 7. April 2024 in Bruck an der Mur folgte die extreme Abkühlung, so die Österreichische Hagelversicherung.
In Kombination mit der durchschnittlich drei Wochen verfrühten Vegetation führte der Kaltluftvorstoß seit dem 16. April zu schweren Schäden im Obstbau, regional auch im Weinbau. Betroffen ist vor allem das Steinobst, also bspw. Marillen und Kirschen, aber auch das Kernobst (Äpfel und Birnen).
„In Summe beträgt der Gesamtschaden durch das heurige Frostereignis 56 Mio Euro, davon 44 Mio Euro im Obstbau und 12 Mio Euro im Weinbau. Alleine in der Steiermark macht der Schaden an diesen Kulturen 37 Mio Euro aus“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in einer ersten Bilanz: „Das genaue Schadensausmaß wird aber erst in den nächsten Wochen sichtbar sein, wenn die Temperaturen wieder ansteigen.“
Frost bei Weinkulturen ist seit 1997, bei Obstkulturen seit 2013 bei der Österreichischen Hagelversicherung mit der umfassendsten Produktpalette Europas versicherbar. „Wir haben als agrarischer Spezialversicherer auf die zunehmenden Herausforderungen durch Wetterextreme reagiert. Gerade der Spätfrost ist in den vergangenen Jahren ein existentielles Risiko geworden. In den vergangenen neun Jahren hat dieses Risiko einen Gesamtschaden in der Höhe von 400 Mio Euro verursacht, die Hälfte davon alleine im Katarstrophenjahr 2016. Hinzu kommen dann aber auch noch die anderen Wetterrisiken wie Hagel, Sturm, Überschwemmungen und vor allem die Dürre“, so Weinberger und ergänzt: „In diesen für den Wein- und Obstbau frostigen Zeiten gilt es nun als verlässlicher Partner der heimischen Landwirtschaft wieder rasch Hilfe zu leisten. Daher sind unsere Sachverständigen in den betroffenen Gebieten bereits zur Vorbesichtigung der Schäden unterwegs. Nur wer rasch hilft, hilft doppelt.“