Das Jahr 2023 geht in Österreich gemeinsam mit dem Jahr 2018 als das wärmste Jahr in die 256-jährige Messgeschichte ein.
„Frost, Hagel, Sturm, Überschwemmung und vor allem Dürre verursachten 2023 einen Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 250 Mio Euro. Rund 70 % davon, also 170 Mio Euro, sind auf die Dürre zurückzuführen“, zieht Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, Bilanz. Er ergänzt: „Die rekordbrechenden Temperaturen werden in Zukunft keine Ausnahme mehr darstellen, sondern zur Normalität werden, wenn wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Die Folgen des Klimawandels in Form der zunehmenden Naturkatastrophen führen zu großen ökologischen, wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schäden. Es braucht daher rasch ein gesellschaftspolitisches Umdenken.“
Die erste Jahreshälfte war für die heimische Landwirtschaft sehr herausfordernd: Einem verfrühten Vegetationsbeginn durch einen milden März folgte ein relativ kühler April. Die Folge des Temperatursturzes Anfang April waren schwere Frostschäden an Obstkulturen in der Höhe von 35 Mio Euro, insbesondere in der Steiermark. Sehr niederschlagsintensive Wochen, vor allem im Osten und Süden Österreichs, führten sowohl im April als auch im Juli zu schweren Überschwemmungen. Ebenso kam es zu Hagel- und Sturmschäden an landwirtschaftlichen Kulturen. In Summe entstand durch diese Wetterextreme ein Schaden von 45 Mio Euro an landwirtschaftlichen Kulturen. Das dominierende Thema war aber in den Sommermonaten die extreme Dürre, vor allem im Norden und Westen Österreichs. So folgten dem siebent wärmsten Sommer der Messgeschichte der heißeste September und Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. In Summe entstand durch den fehlenden Niederschlag und durch eine Vielzahl an Tagen mit Temperaturen jenseits der 30 °C ein Dürreschaden von 170 Mio Euro. Im Dezember war vor allem der Sturm das dominierende Thema. Insgesamt entstand somit in der Landwirtschaft im Jahr 2023 ein Gesamtschaden von 250 Mio Euro.