Die Obsternte 2023 war massiv von Spätfrösten betroffen. Darüber hinaus schmälerte schlechtes Blühwetter mit wenig Bienenflug den Ertrag bei Kern- und Steinobst, teilt Statistik Austria mit.
In der Steiermark wurde dadurch ein Gutteil der Apfelblüte zerstört sowie die Steinobsternte großteils vernichtet. In Niederösterreich war einmal mehr die Aprikosenernte, insbesondere in der Wachau, von starken Frost-Ausfällen betroffen. In Kärnten und der Steiermark wirkten sich auch noch starke Unwetter mit Starkregen und Hagel ungünstig auf die Obstproduktion aus. Auch im Extensivobstbau führten Frost und die Trockenheit im Sommer zu massiven Ertragsausfällen.
Im Erwerbsobstbau wurde (ohne Holunder und Aronia) eine deutlich unterdurchschnittliche Ernte von 190.500 t verzeichnet (-10 % zum Zehnjahresmittel). Im Vorjahresvergleich fiel die Ernte sogar um 20 % niedriger aus, wobei sämtliche Obstgruppen von Ertragsausfällen betroffen waren. Die Produktion von Kernobst belief sich auf 162.900 t und lag damit 20 % unter Vorjahresniveau und 11 % unter dem Zehnjahresmittel. Der an sich gute Blütenansatz wurde durch den Spätfrosteinfluss sowie das schlechte Blühwetter relativiert. An Äpfeln, die 96 % der Kernobsternte ausmachten, wurde eine Produktionsmenge von 156.300 t (-18 % zu 2022) erreicht, davon wurden fast drei Viertel in der Steiermark geerntet. Bei Birnen fiel die Produktion aufgrund der früheren Blüte verhältnismäßig noch geringer aus; mit 6.600 t wurde ein Minus von 45 % zum Vorjahr verzeichnet, was auch deutlich unter dem Zehnjahresmittel lag (-24 %). Auch bei Steinobst wirkte sich die Frostsituation oftmals verheerend aus. Die Produktion von insgesamt 8.100 t lag 27 % unter dem Vorjahreswert und 30 % unter dem Zehnjahresmittel.
Auch in Extensivobstanlagen (Landwirtschaftlicher Streuobstbau) war die Ertragslage durchwegs unterdurchschnittlich, wobei Steinobst und Äpfel am stärksten betroffen waren. So wurde bei Winteräpfeln (inkl. Mostäpfel) ein um 50 % geringerer Ertrag als im Vorjahr gemeldet (-42 % zum Zehnjahresmittel) und bei Sommeräpfeln lag der Ertrag 35 % unter Vorjahresniveau (-31 % zum Zehnjahresmittel). Bei Winterbirnen wurden um 33 % niedrigere Erträge als 2022 erreicht (-29 % zum Zehnjahresmittel), Sommerbirnen blieben 30 % unter dem Vorjahreswert. Bei Mostbirnen war das Ertragsminus zum Vorjahr mit 14 % etwas moderater, betrug jedoch 30 % zum Zehnjahresdurchschnitt. Auch bei Steinobst waren alle Kulturen großflächig von Spätfrost bzw. ungünstigem Blühwetter betroffen. Bei Aprikosen sank der Ertrag auf einen Tiefstand und der schon schwache Vorjahreswert wurde noch um 50 % unterboten (-59 % zum Zehnjahresmittel). Der Zwetschkenertrag lag 38 % unter dem Vorjahr (-45 % zum Zehnjahresmittel). Auch Pfirsiche waren es nur wenige (-54 % zu 2022). Die Erträge von Kirschen und Weichseln waren ebenfalls unterdurchschnittlich (-50 %) womit der Vorjahreswert um 53 % unterschritten wurde. Auch Walnüsse erbrachten mit einem Minus von 50 % zum Vorjahr nur Mindererträge. Bei Johannisbeeren ergab sich ein Ertragsminus von 10 % und Stachelbeeren lagen 9 % unter dem Wert von 2022.