Österreich: Bioökonomie bietet neue Chancen für die Bauern

Ein Plädoyer für die Bioökonomie hat der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, gehalten. Sowohl die Land- als auch die Forstwirtschaft ermöglichten mit der Bioökonomie den Wechsel von fossilen zu nachwachsenden Rohstoffen und somit zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, erklärte der Kammerpräsident am 17. Januar auf der Veranstaltung „Bioökonomie: Neue Chancen aus Acker & Wald“ in Graz.

Moosbrugger kritisierte, dass das gesamte Wirtschaftssystem noch immer auf der Verwendung fossiler Rohstoffe aufbaue; darin liege die Hauptursache des Klimawandels. Das wirksamste Mittel dagegen sei die Bioökonomie. Eine Umorientierung in Richtung Nachhaltigkeit verlange jedoch nicht nur technische Neuerungen, sondern brauche auch neue steuerliche Rahmenbedingungen, betonte der Kammerpräsident mit Blick auf die von der Regierungskoalition geplante Steuerreform. Bis heute müssten die Folgekosten von Schäden an Natur und Umwelt, die aus der Verwendung fossiler Rohstoffe resultierten, in erster Linie von den davon Betroffenen oder von der Allgemeinheit getragen werden, jedoch nicht von den Verursachern. Die geplante Steuerreform gebe die Möglichkeit, das zu ändern und auf der „Kostenwahrheit“ aufzubauen. Moosbrugger zeigte sich überzeugt, dass die Bioökonomie die Warenströme und die Zusammenarbeit zwischen den Branchen grundlegend verändern werde. Es sei unabdingbar, dass Land- und Forstwirtschaft als vollwertiger Partner auf Augenhöhe in diese neue nachhaltige Wirtschaftswelt eingebunden werde. Zudem gelte es, neue Verwertungspfade und somit neue Märkte für land- und forstwirtschaftliche Roh- und Reststoffe mit der dazugehörenden Lager- und Logistiktechnologie auf- und auszubauen und so die Wertschöpfungstiefe auf Seite der Rohstoffproduzenten zu erhöhen. AgE