Mit geschätzten 111.000 t werden die steirischen Obstbäuerinnen und Obstbauern dieses Jahr eine um 25 % geringere Apfelernte einfahren als im vergangenen Jahr, berichtet die Landwirtschaftskammer Steiermark.
Dennoch könne die Bevölkerung ausreichend gut und sicher mit saftigen, vitaminreichen steirischen Äpfeln versorgt werden, betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Die Spätfröste mit bis zu minus 7 Grad Celsius und das ungünstige, verregnete Blühwetter seien für das Ernteminus verantwortlich. Die gute Wasserversorgung durch die anhaltenden Niederschläge sowie die hohen Temperaturen in der zweiten Augusthälfte haben die Apfelbäume gut vertragen. Die vielen Sonnenstunden haben sich besonders gut auf Geschmack und Inhaltsstoffe ausgewirkt – sie sind saftig und süß. Geerntet werden bereits die Sorten Gala und Elstar, die Haupternte erfolgt noch bis Ende dieses Monats.
Eigenversorgung in Gefahr
Berechnungen der Landwirtschaftskammer zeigen jedoch den enormen Preisdruck, der jahrelang in voller Härte auf den Schultern der Obstbauern laste und sich drastisch in einem Rückgang der Obstbauflächen und Betriebe zeige. Mit dem anstehenden Generationenwechsel könnten sogar noch mehr Obstbaubetriebe die Weichen in Richtung Aussteigen stellen. Titschenbacher: „Ein Weiter wie bisher geht nicht. Die Obstbauern brauchen Luft zum Atmen und somit betriebswirtschaftlich vertretbare Auszahlungspreise. Ein Drittelanteil an der Wertschöpfungskette für die Bauern oder zumindest 60 Cent pro Kilo sind dringendst erforderlich. Auch in anderen Sparten wie bspw. bei Milch ist dies möglich.“ Und er warnt: „Wird den Obstbauern dieser faire Erlösanteil nicht zugestanden, steht sogar die für unser Land so wichtige Eigenversorgung auf dem Spiel.“