Foto: Di Wiltrud/AdobeStock

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Das warme Frühjahr hat es möglich gemacht. Ende Juni startete der Süden Deutschlands in die Zwetschensaison 2022 und damit rund 2 Wochen früher als im späten Jahr 2021. Mittlerweile hat die blaue Ware ihre Regalfläche im Handel erobert. Wie sind die Aussichten in diesem Jahr?

Was die Angebotsmenge in Deutschland betrifft, sind die Prognosen besser als im Vorjahr. Damals hatten Spätfröste im Frühjahr vor allem in den wichtigsten Anbaugebieten im Südwesten Deutschlands die Mengen dezimiert. In diesem Jahr ist es eine ganze Melange an Faktoren, die das Angebot reduziert haben. Nicht nur gab es in Baden wieder Frostereignisse, daneben war gebiets- und sortenweise die Blüte schwach und es gab einen überdurchschnittlichen Fruchtfall.

Unter Mitwirkung der in der Vermarktung maßgeblichen deutschen Erzeugerorganisationen (EO) führte die AMI auch in diesem Jahr die traditionelle Vorernteschätzung für Zwetschgen durch. Demnach soll in diesem Jahr die vermarktbare Menge das Vorjahresergebnis zwar um 17 % übertreffen, das langjährige Mittel wird jedoch um 4,5 % verfehlt.

In der noch jungen Zwetschensaison 2022 ergaben sich in den zurückliegenden Wochen gute Absatzmöglichkeiten, so dass auch gute Preise durchgesetzt werden konnten. Denn Konkurrenz aus Südosteuropa war bis jetzt kaum vorhanden. In den kommenden Wochen könnte es jedoch wieder zu einem stärkeren Zusammentreffen mit Zwetschen aus dem Balkanraum kommen. Allerdings gibt es auch einen gewissen Lichtblick. Denn auch auf dem Balkan soll die Warenverfügbarkeit zunächst nicht allzu hoch ausfallen. Zudem rechnet man mit Problemen und Preissteigerungen bei der Transportkette. Die Zulieferungen aus Süd- und Südosteuropa stellen in jedem Jahr für die deutsche Produktion die größte Konkurrenz dar. Im Jahr 2021 flossen von dort mit rund 14.800 t zwar weniger Zwetschen auf den deutschen Markt als 2020, als immerhin 18.200 t importiert wurden, aber deutlich mehr als 2019 als die Importmenge sich noch auf 12.000 t belief. AMI

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