Die Bundesfachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) traf sich Ende November zur 53. Jahrestagung. Zum Schwerpunktthema „Pflanzenschutz 2030“ diskutierten die Gemüsegärtner mit den Referenten aus verschiedenen Fachbereichen, so der ZVG.
In der Diskussion wurde deutlich, dass der Gemüsebau u.a. darunter leidet, dass er mit der klassischen Landwirtschaft gleichgestellt wird.
Mit ihrem Vortrag „Gift im Gemüse? Von medialen Risiken und medialer Verzerrung“ zeigte Dr. Gaby-Fleur Böl, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), dass Verbraucher die Risiken durch Pflanzenschutzmittel in der Regel anders als Fachleute bewerten. „Die Kluft zwischen dem gefühlten Risiko und der tatsächlichen Gefahr wird immer größer“, erklärte Dr. Böl. Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, stellte die politische Sicht auf das Thema vor. Sichere Lebensmittel werden gebraucht und von den Betrieben produziert. Hier müsse man die öffentliche Wahrnehmung verändern. „Aufgabe der Politik muss es sein, sich mit den Ängsten der Menschen auseinanderzusetzen“, meinte Dr. Buchwald. Die Perspektive der Wissenschaft zeigte Prof. Andreas Schaeffer, Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften), RWTH Aachen, auf. Dr. Jörg Wogram, Umweltbundesamt, stellte Überlegungen zum Extensivieren oder Segregieren von Flächen in der Landwirtschaft vor. Wie aufwendig die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel ist, erklärte Matthias Kastriotis, zuständig für Presse- und politische Arbeit bei BASF. Bei den kleinen Mengen, die im Gemüsebau benötigt werden, sei es angesichts hoher Entwicklungskosten deshalb immer unwahrscheinlicher, das neue und umweltverträglichere Mittel zugelassen werden. Dr. Erich Jörg, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, präsentierte Ausblicke zum Thema Pflanzenschutz.