Für den Freilandgemüsebau könnte sich ein neues Instrument in der Risikovorsorge auftun. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) entwickelt derzeit eine neue Langfristvorhersage, die Landwirten und Gärtnern die Bodenfeuchte bis zu sechs Wochen im Voraus vorhersagt und über potenzielle Dürregefahren informieren soll, so der ZVG. Das neue operationelle Programm soll aller Voraussicht nach 2020 starten.
Christian Ufen, Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) und im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) stuft den Sachverhalt als „hochinteressant für den Freilandgemüsebau ein“. „Erst der Praxistest wird aber zeigen, welche tatsächlichen Möglichkeiten sich umsetzen lassen', so Ufen. Die der Prognose zugrunde liegende Bodenfeuchte beschreibt, wieviel Wasser im Boden gespeichert ist. Trotz wochenlanger Trockenheit können die Pflanzen durch die gespeicherte Bodenfeuchte aus Niederschlägen des Winters und Frühlings über genug Wasser für ihr Wachstum haben. Da sie eine sich nur langsam verändernde Speichergröße ist, lässt sie sich laut DWD-Einschätzung gut für die Berechnung langfristiger Vorhersagen verwenden. DWD-Vizepräsident Prof. Dr. Paul Becker ist überzeugt, dass der Wetterdienst mit der Vorhersagetechnik die in großen Teilen Deutschlands anhaltende Dürre im vergangenen Jahr schon sechs Wochen vorher mit guter Qualität vorhersagen hätte können. Der DWD will nun im laufenden Jahr das Programm weiter optimieren und die Prognose dann im nächsten Jahr anbieten.