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Auch wenn der Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) den beschlossenen Klimaschutzbericht 2019 der Bundesregierung begrüßt, fordert er mehr Unterstützung der Betriebe bei deren Bemühungen, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. „Der Rückgang des Treibhausgasausstoßes in Deutschland von rund 35,7 % gegenüber 1990 spiegelt die erfolgreichen Bemühungen aller Beteiligten wider“, erklärt ZVG-Präsident Jürgen Mertz. Die gärtnerischen Betriebe leisten ihren Möglichkeiten entsprechend ihren Beitrag dazu, sind aber auf entsprechende Rahmenbedingungen und Unterstützungen angewiesen.“

Als „außerordentlich begrüßenswert“ sieht Mertz die Weiterführung des Bundesprogramms zur Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau, und dabei vor allem die Förderung der Umstellung auf erneuerbare Energien. Mertz unterstreicht: „Das Programm muss so ausgestattet werden, dass die Branche in erheblichem Maße eine finanzielle Umstellungsunterstützung nutzen kann.“ Der CO2-Bepreisung steht Mertz dagegen kritisch gegenüber, da sie die Betriebe im geschützten Anbau vor große Herausforderungen stellen wird. „Um den Strukturwandel nicht massiv zu beschleunigen, sprechen wir uns für eine vollumfängliche Abschmelzung der EGG-Umlage, die Absenkung der Stromsteuer auf den EU-Mindestsatz, eine Erstattung der CO2-Kosten bei Nachweis der Investition in erneuerbare Energien und steuerliche Sonderabschreibungen für Investitionen in erneuerbare Energien aus“, so Mertz. Der nationale Zertifikathandel sollte so rasch wie möglich in ein europäisches System überführt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Die Torfminderungsstrategie der Bundesregierung erhält vom ZVG Unterstützung, der anstrebt, den Torfanteil in Blumenerden für den Hobbybereich bis 2025 um 50 % und bis 2030 um mindestens 70 % zu reduzieren. Auch zur neu geregelten Düngeverordnung äußerte sich Mertz: „Um den Nitrateintrag in oberflächennahe Gewässer und ins Grundwasser zu begrenzen und gleichzeitig handelsfähiges heimisches Obst und Gemüse zu produzieren, ist ein repräsentatives verbessertes Messnetz unabdingbar.“ Die Besonderheiten und Vielfalt des gesamten Gartenbaus müssen stärker berücksichtigt werden, bspw. durch eine flexible Stickstoffbedarfsplanung im satzweisen Gemüseanbau.