'Die Mitglieder der Zukunftskommission Landwirtschaft eint das Streben nach einem zukunftsfähigen und praktikablen Gesamtkonzept für die deutsche Landwirtschaft und das dazugehörige Ernährungssystem. Es ist wichtig, die unbestrittenen Leistungen der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft zu erhalten und zu fördern', so Philipp Hengstenberg, Präsident des Lebensmittelverbands Deutschland und Mitglied der Kommission.
Weiter erklärt er: 'Deshalb ist es notwendig, dass wir bei allen Themen stets den Klimaschutz sowie wirtschaftliche, ökologische, gesundheitliche und soziale Aspekte einbeziehen und diskutieren. Nur durch die Beachtung und Auflösung dieser Zielkonflikte können wir verlässliche Rahmenbedingungen schaffen und Planungssicherheit für die landwirtschaftlichen Betriebe erreichen. Dabei ist mir besonders wichtig, dass es keine Wettbewerbsnachteile für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft gibt und soziale Härte für die Verbraucherinnen und Verbraucher vermieden werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf einem erfolgsversprechenden Weg sind und gemeinsam ein wesentliches Konzept für die Landwirtschaft der Zukunft erstellen, das Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.'
Jürgen Mertz, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), verweist auf die Bemühungen der Branche für mehr Insektenschutz und Biodiversität sowie eine noch umweltfreundlichere Produktion. „Nachhaltigkeit besteht neben der Ökologie und Sozialem auch aus der Ökonomie. Um auf die weiter steigenden gesellschaftlichen Ansprüche reagieren zu können, muss man als Unternehmer auch unternehmerisch tätig werden können. Die Kosten für Umstellung und Investitionen müssen erwirtschaftet werden.' Zu den Gestaltungsräumen gehörten auch passende Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit bringen, so Mertz weiter. Andernfalls blieben wichtige Investitionen in den gärtnerischen Betrieben aus. Wenn aber die heimische Produktion unmöglich werde, wandere sie ins europäische Ausland oder zu internationalen Mitbewerbern ab. Dadurch gehe nicht nur wichtiges Wissen verloren und der Erhalt der hiesigen Kulturlandschaft sei gefährdet – mit all ihren positiven Effekten für Umwelt und biologische Vielfalt. Auf die Sozial- und Umweltstandards außerhalb von Deutschland habe die Politik zudem wesentlich weniger Einfluss.