Zukünftig Avocado-Engpässe in Europa möglich

Weltweit hätten Avocado-Lieferanten Schwierigkeiten, mit der schnell wachsenden Nachfrage aus Europa Schritt zu halten, meldet Fruitnet.

Laut Cindy Van Rijswick von Rabobank Research Food & Agribusiness hat sich der Avocado-Verbrauch in der EU im vergangenen Jahrzehnt um knapp 150 % auf etwa ein Kilogramm pro Kopf erhöht. Diese setze die Haupt-Produktionsländer Peru, Chile, Südafrika, Israel und Mexiko unter Druck. Die wachsende Nachfrage nach Avocados auf dem asiatischen Markt dürfte diese Situation weiter verschärfen, so Van Rijswick.

Paul Devlin, Geschäftsführer der europäischen Tochter des südafrikanischen Produzenten Halls, vermutet, dass der Konsum bis 2020 auf zwei Kilo pro Kopf ansteigt. „Engpässe lassen sich nur vermeiden, wenn die Produktion wächst“, sagte er, 'aber nur Mexiko, Peru und Kolumbien können diese hohe globale Nachfrage nach Avocados bedienen.“

Das schnellste Wachstum in der Avocado-Produktion ist in Kolumbien ersichtlich, wo die Volumina nach Informationen von ITC zwischen 2012 und 2016 um 550 % pro Jahr gewachsen sind.

Auf die Frage ob Länder wie Spanien, Marokko, Griechenland, Australien, Neuseeland, Simbabwe und Tansania helfen könnten die Versorgungslücke zu überbrücken, antwortete Devlin, dass die Pflanzungen mit massiven Widrigkeiten zu kämpfen hätten.

„In vielen Ländern gibt es Wartelisten für Avocado-Bäume von drei bis fünf Jahren“, so Devlin. „Auch bei einem moderaten 10 %-igem Wachstum der Nachfrage wird die EU jährlich weitere 40.000 Tonnen Avocados brauchen.“