Bei immer mehr Menschen scheitert eine nachhaltige Ernährung am Preis. Das ergab eine Umfrage, die im Auftrag des World Wide Fund For Nature (WWF) in elf EU-Staaten sowie dem Vereinigten Königreich durchgeführt worden ist. Demnach gaben 56 % der Befragten den Preis als Grund dafür an, keine nachhaltig erzeugten Lebensmittel zu konsumieren. Das waren dem WWF zufolge 9 % mehr als bei der Erhebung im Jahr 2021.
70 % der befragten Bundesbürger vertreten die Meinung, dass nachhaltige Lebensmittel genauso viel oder weniger kosten sollten als nicht nachhaltig erzeugte. Von ihnen plädierten wiederum 59 % für niedrigere Preise bei den nachhaltigen Nahrungsmitteln, während sich 18 % sich für Preisaufschläge bei den weniger nachhaltigen Produkten aussprachen. Neben den Preisen hätten auch Nachhaltigkeitsaspekte sowie die Klimaauswirkungen der Lebensmittelproduktion an Bedeutung gewonnen, erklärte der WWF. Er wertet die Ergebnisse als Zuspruch für die Forderung, gesunde Lebensmittel steuerlich zu begünstigen. „Die Bundesregierung sollte deshalb umgehend die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte senken oder gleich komplett streichen“, bekräftigte die WWF-Referentin für Nachhaltige Ernährung, Elisa Kollenda. Um einen nachhaltigeren und gesünderen Einkauf zu fördern, sei mittelfristig auch eine Nachhaltigkeitssteuer sinnvoll. Darunter versteht der WWF eine Lenkungsabgabe, die sich an Nachhaltigkeitskriterien orientiert. Die aktuelle Erhebung wurde vom englischen Meinungsforschungsunternehmen Savanta im Rahmen des WWF-Projektes „Eat4Change“ durchgeführt. Dafür wurden insgesamt 17.931 Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren online befragt. Diese stammten aus Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Österreich, Polen, Portugal, Schweden und Spanien. AgE