Die Prognose für die Nördliche Hemisphäre zeigt, dass die Citrusproduktion auf 27.297.216 t geschätzt wird, was einem Rückgang von 8,73 % gegenüber der vorherigen Saison entspricht. Die Vorhersage für 2024/25 liegt auch 5,88 % unter dem Durchschnitt der vergangenen vier Saisons, teilt die World Citrus Organisation (WCO) mit.
Die Prognose wurde anlässlich des „Northern Hemisphere Citrus Forecast Outlook 2024-2025“ veröffentlicht und stützt sich auf Daten aus Ägypten, Griechenland, Israel, Italien, Marokko, Spanien, Tunesien, der Türkei, den USA und zum ersten Mal auch aus Portugal.
Die Gesamtausfuhren von Citrusfrüchten werden mit 8.379.831 t einen ähnlichen Trend aufweisen, was einem Rückgang von 8,94 % gegenüber der vergangenen Saison und 9,78 % gegenüber dem Durchschnitt der vergangenen vier Saisons entspricht.
Philippe Binard, Generalsekretär der WCO: „Die Markteinblicke, die wir erhalten haben, deuten auf einen Rückgang gegenüber den hohen Mengen des vergangenen Jahres hin. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Türkei nach den Rekordzahlen der vergangenen Saison wieder auf ein normales Produktionsniveau zurückkehrt und auch in Ägypten ein Rückgang erwartet wird. Klimatische Probleme wie Spätfrost, Dürre, Hitzewellen oder neue Schädlinge und Krankheiten sind eine ständige Bedrohung für die Qualität, die Färbung oder den Erntezeitpunkt der Produktion. Der Markt wird weiterhin durch geopolitische Instabilität beeinflusst, während die Verbrauchernachfrage aufgrund von Kaufkraftbeschränkungen und Inflation unter Druck steht.“
Betrachte man die länderspezifischen Zahlen für die größten Erzeuger in der EU, so sei die spanische Citrusproduktion mit 6,18 Mio t um 3,3 % niedriger als in den vorangegangenen Saisons, angeführt von einem Rückgang der Zitronen um 21,01 % gegenüber der Rekordsaison des vergangenen Jahres. Es wird nicht erwartet, dass die dramatischen Wetterereignisse in Spanien nennenswerte Auswirkungen auf das Gesamtangebot haben werden, das insgesamt wie vorhergesagt ausfällt. Italien verzeichnet einen Rückgang um 12,32 % auf 2,77 Mio t, mit einem Rückgang von 17,51 % bei Orangen, während Griechenland mit 1,09 Mio t stabil bleibt. In den anderen Mittelmeerländern wird die Türkei nach den Rekordzahlen der vergangenen Saison ihre Produktion um 17,57 % auf 4,95 Mio t verringern. Ägypten verzeichnet mit 4,35 Mio t einen Rückgang von 19,55 % gegenüber 2023/24. Die marokkanische Erzeugung wird dagegen voraussichtlich auf 2,14 Mio t steigen (+11,97 %). Auch die israelische Produktion wird sich voraussichtlich auf 0,56 Mio t (+18,50 %) erholen. Portugal, das zum ersten Mal zur Prognose beiträgt, rechnet für die kommende Saison mit einem Rückgang um 3,37 % (insgesamt 0,38 Mio t). Die Produktion in den USA wird voraussichtlich auf 4,55 Mio t (-4,28 %) zurückgehen, was einen weiteren Rückgang gegenüber dem Durchschnitt der vorangegangenen Saisons (-11,52 %) bedeutet.
Philippe Binard: „Die WCO gibt auch einige Trends für die erwartete Nutzung von Citrusfrüchten in der kommenden Saison vor. Die Citrusexporte der Nördlichen Hemisphäre werden im Vergleich zur vergangenen Saison um 8,94 % auf 8,38 Mio t zurückgehen, während die Verarbeitung auf 5,16 Mio t (-4,15 %) sinken wird, so dass 13,76 Mio t für den Inlandsverkauf übrig bleiben (-10,21 %). Im kommenden April wird die WCO die Produktions- und Ausfuhrprognose 2025 für die Südliche Hemisphäre veröffentlichen.