Um eine ganzjährige Versorgung im Vereinigten Königreich zu gewährleisten, werden rund 1,5 Mio t Kartoffeln bis zu acht Monate lang in Kühlhäusern gelagert, um ein Austreiben zu verhindern. Nach dem Rückzug der Chemikalie CIPC, die die Keimung unterdrückt, sind die Gemüseverluste jedoch gestiegen, und die Lagerdauer für Kartoffeln kann auf vier Monate halbiert werden, berichtet die Universität Cranfield.

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Forscher der Universität Cranfield arbeiten nun mit PepsiCo und Solynta, einem Unternehmen auf dem Gebiet der Hybridkartoffelzüchtung, zusammen und setzen fortschrittliche genetische Analysen ein, um die Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Erhaltung der Qualität der Ernte bei gleichzeitiger Verlängerung der Lagerfähigkeit verbunden sind. Das Projekt zielt darauf ab, das Problem zu lösen, Kartoffeln länger in Ruhe zu halten, weniger Chemikalien und Energie zu verbrauchen und weniger Lebensmittelabfälle zu erzeugen.

Das vom Biotechnology and Biological Sciences Research Council (BBSRC) geförderte Projekt zur Verbesserung der Kartoffelruhe bündelt Fachwissen in den Bereichen Genetik, Pflanzenbiologie und Technologie.

Ziel des Teams ist es, neue Kartoffelsorten und Lagermethoden zu entwickeln, die:

  • Verlängerung der Lagerfähigkeit: Verringerung der Lebensmittelverschwendung und Sicherstellung der ganzjährigen Versorgung.
  • Geringerer Energieverbrauch: Minimierung der Umweltauswirkungen der Kühllagerung
  • Verringerung des Chemikalieneinsatzes: Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken.

Die Ergebnisse der Studie könnten dazu beitragen, die Lagerungsmethoden auf der ganzen Welt an die regionalen Unterschiede bei den Erntezeiten und -einrichtungen anzupassen. „Durch die Verringerung des Chemikalieneinsatzes und die Verbesserung der Energieeffizienz bei der Lagerung sichern wir die Zukunft des Kartoffelanbaus und machen ihn für den Endverbraucher sicherer“, sagte Mari Carmen Alamar Gavidia, Dozentin für Nacherntebiologie an der Universität Cranfield.

„Dieser Ansatz verringert nicht nur die Abfallmenge, sondern schont auch die Umwelt. Es wird eine ganzjährige Versorgung der Verbraucher mit sichereren und hochwertigeren Kartoffeln sicherstellen und dafür sorgen, dass die Nation ununterbrochen Chips, Pommes frites und Kartoffelpüree genießen kann.“

Professor Leon Terry, Pro-Vizekanzler für Forschung und Innovation an der Universität Cranfield, sagte: „Die Verringerung der Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiges Puzzlestück bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Dieser Zuschuss ist ein Beweis für die langjährige angewandte Forschung, die Cranfield für die britische Kartoffelindustrie geleistet hat.“