Westfalia Fruit ist in Kolumbien eigenen Angaben zufolge führend bei der Pflege eines nationalen Schutzgebiets auf seinem Land in der Gemeinde Sonsón, nordwestlich der Hauptstadt Bogotá, wo es mehrere Plantagen und ein Avocado-Packhaus besitzt. Eine seiner Plantagen, La Loma, liegt innerhalb des Distrito Regional de Manejo Páramo de Vida Maitamá.
Die Landschaft, die als Páramo bezeichnet wird, vereine die verschiedene Klima- und Ökosystembedingungen. Dort kommen auch die Frailejón (Espeletia sp), eine Hochgebirgspalme, die Roble (Quercus humboldtii) und die Pino Colombiano (Retrophyllum rospigliosii), allesamt geschützte Baumarten, vor.
Seit 2021 arbeite Westfalia mit der lokalen kolumbianischen Regierung, kommunalen Aktionskomitees und lokalen Erzeugerverbänden zusammen, um den Maitamá-Páramo zu schützen und ökologisch wichtige Gebiete innerhalb seiner Produktionsbetriebe sowie weitere lokale Ökosysteme wiederherzustellen.
“Wir haben auf der Farm La Loma eine 500 m² große Baumschule errichtet, um einheimische Baumarten von hohem ökologischen Wert zu vermehren. Wir haben inzwischen mehr als 7.000 Bäume gepflanzt, und bei einer Baumschulkapazität von 10.000 bis 15.000 Setzlingen pro Jahr sind wir auf dem besten Weg, bis 2025 mehr als 20.000 Bäume zu pflanzen. Wir gehen davon aus, dass die Kohlenstoffbindung pro Hektar 35 t CO2 pro Jahr beträgt, was auch unser Ziel unterstützt, bis 2030 kohlenstoffneutral zu sein”, sagte Francisco Lorza, technischer Leiter des Projekts.
Die im Rahmen des Aufforstungsprojekts erzeugten Bäume werden an das örtliche Sekretariat für ländliche Unterstützung und Umwelt, an Aktionsausschüsse der Gemeinden und an die Obstplantagen von Westfalia geliefert, was den nachhaltigen Geschäftsansatz des Unternehmens und sein Engagement für die Erhaltung und Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen widerspiegele. Im Rahmen des Projekts seien vier Mitglieder der lokalen Gemeinschaften beschäftigt, und rund 40 Freiwillige und Mitarbeiter der Betriebe bereiten den Boden vor und führen Pflanzarbeiten durch. Die beteiligten Gemeinden erhalten außerdem finanzielle Zuschüsse von der Stadtverwaltung für Projekte, die der Umwelt zugute kommen.
Es gebe jedoch Herausforderungen, insbesondere bei der Vermehrung einiger einheimischer Bäume. Das von der Baumschule verwendete Saatgut wird nicht gekauft, aber einige Arten seien im örtlichen Wald nur schwer zu finden oder zu vermehren, da sie besondere Bedingungen für die Keimung benötigen. In der Vergangenheit hatte dies zu einem Rückgang einiger Baumarten geführt, darunter die Siete Cueros, die nun im Mittelpunkt des Projekts steht.
“Trotz der Hürden, die wir überwinden müssen, sind wir sehr stolz darauf, dass unsere Arbeit die lokale, regionale und nationale Politik zur Förderung des Umweltschutzes und der Artenvielfalt unterstützt. Wir entwickeln naturbasierte Lösungen, die dazu beitragen, Hochgebirgsökosysteme wiederherzustellen, biologische Korridore zu schaffen und unseren Kohlenstoff-Fußabdruck positiv zu beeinflussen, wodurch unsere Produktion umweltfreundlicher wird”, sagte Edwuar Riaño, Forstingenieur und Umweltkoordinator von Westfalia Fruit Colombia.
Westfalia entwickele in Kolumbien derzeit ein ergänzendes Projekt zum Schutz lokaler Wasserquellen im Hochgebirge, die mehrere Gemeinden versorgen und zum Schutz biologischer Korridore beitragen sollen. Der Erfolg der aktuellen Initiative gebe Riaño Hoffnung für die Zukunft: “Wenn man in Sonsón spazieren geht, kann man in einigen Gegenden die Bäume sehen, die in der Baumschule gepflanzt wurden und jetzt Teil unserer lokalen Wälder sind, die die lokale Vogelwelt unterstützen, insbesondere den Barranquero (Momotus aequatorialis). Das ist ein gutes Gefühl.”